Finde Deine innere Mitte

Was ist die innere Mitte? Es gibt viele Bezeichnungen dafür. Die einen nennen es Bauchgefühl, die anderen die innere Kraft, einige sprechen vom zweiten Gehirn, Intuition, aber meinen sie das Gleiche…?
Was ist die innere Mitte?
Es ist dieses ganz starke Gefühl, ganz in sich zu ruhen, bei sich zu sein. Das Stimmige, das sich gut anfühlt, selbst wenn im Außen Stress und Hektik herrscht oder die eigene Meinung gegen den „Main Stream“ steuert. Diese innere Führung erhält die Impulse und Schlussfolgerungen aus Deinem Zentrum, aus Deinem tiefsten Inneren, dem Unbewussten. Sie ist sicherer Ratgeber in allem was gut für Dich ist. Durch Deine innere Mitte bist Du im Stande, komplexe – den Verstand schon längst überfordernde Situationen, noch mit Leichtigkeit zu bewältigen. Sie hat die Weisheit der Unterscheidung. Meistens ist die Stimme aus dem Inneren sehr flüsternd, leise, sie benutzt unterschiedliche Tonlagen und will nichts anderes als Hilfe leisten. Meist erkennst Du mit ihrer Hilfe menschliches Verhalten intuitiv und weniger durch Fakten.
Warum Zentrierung?
Je mehr Du in Dir „zentriert“ bist, umso mehr und deutlicher kannst Du sie hören und ihr vertrauen. Durch bewusste Übungen gelingt Dir eine Zentrierung. Dadurch verstärkt sich der körperliche und geistige Zustand, der Dir erlaubt Dich authentischer, sensitiver und offener wahrzunehmen.
In der Zentrierung, dem Spüren der inneren Mitte, erwächst eine körperliche, emotionale Stärke, die uns mit unserem Umfeld verbindet. Dieses SELBST-BEWUSST-SEIN befähigt uns, Vertrauen zu uns und unseren Empfindungen aufzubauen und bringt uns mehr Klarheit und Gelassenheit. Wenn wir unsere Mitte finden, hören wir die Stimme des wahren Selbst, die uns rät, nach ihr zu handeln. Und noch ein wichtiger Punkt: Unsere Beziehungen zu uns und zu anderen wachsen.
Die eigene Mitte zu spüren und zentriert zu sein hilft Dir auch im beruflichen Kontext. Sie hält Dich in Kontakt mit Deinem Umfeld und schützt Dich gleichzeitig vor der Übernahme von Problemen anderer und dem Sich selbst-Überfordern.
Gerade bei den letzten beiden Punkten ist es für einige Menschen sehr schwer und eine Herausforderung dieses Gleichgewicht zwischen Verständnis, Anteilnahme und Mitfühlen, aber nicht die Übernahme von Problemen anderer zu finden.
Mir persönlich hilft dabei ein Bewusstes-in-den-Bauch-Atmen und das ist ein wichtiger erster Schritt, seine Mitte mehr zu spüren. Meditation, Qigong, Tai-Chi oder Yoga, bewusstes Hören von meditativer Musik sind weitere Möglichkeiten zum vertiefenden Erleben der inneren Mitte.
Oft ist im Moment des Zentrierens ein Gefühl des Aufrichtens im Körper bemerkbar, dass auch von außen erkennbar ist und die Ausstrahlung verändert. Diese Änderung entspannt bei Stresssituationen, unterstützt und schenkt die nötige Sicherheit vor schwierigen Gesprächen. Regelmäßige Zentrierung aktiviert den Informationsfluss im Körper, im Besonderen ist die Stimme des Herzens besser hörbar. Zentrierung fördert Deine Gesundheit.
Wenn wir unser Herz verschließen und nur unserem Kopf folgen, statt der inneren Führung, vertrauen wir dem Leben nicht.
Reine Kopfmenschen glauben, was nicht beweisbar ist, kann nicht sein. Oder schreibt die Fähigkeit, etwas intuitiv zu erkennen, maximal esoterischen Gruppen zu. Wird die Person jedoch plötzlich „nur“ mit unklaren und unbeweisbaren Faktoren konfrontiert, erlebt der „Denker“ so manche Erschütterung und wird total verunsichert. Er reagiert mit Ratlosigkeit, Wut oder ggf. „Krieg führen“.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Manuela plagten nun schon seit über einem Jahr Rückenprobleme und sie rannte von Arzt zu Arzt. Sie fanden alle nichts wirklich Handfestes. Sie investierte Hunderte von Euro in alternativen Methoden, die ihr nur wenig Erleichterung verschafften. Während sie mit ihrem Kopf ständig alle möglichen Tatsachen prüfte und abwog, bis sie auch ständig Kopfschmerzen hatte, hatte ihre innere Stimme schon längst eine passende Lösung. Sie war seit 30 Jahren mit ihrem Mann Heinz verheiratet. Die Ehe verlief ohne große Höhen und Tiefen, sie hatten sich aneinander gewöhnt. Jedoch wurden gewisse Gewohnheiten von Heinz für Manuela so sehr zur Belastung, dass sie fast verzweifelte. An Trennung war nach so langer Zeit nicht zu denken, dass ließ ihr Sicherheitsempfinden nicht zu. Ihren Ärger und Groll schluckte sie hinunter bis ihr Körper sie förmlich zwang, endlich dorthin zu schauen, wo es sie am meisten schmerzte, in ihre Seele!
Die Lösung am Beispiel:
Sie lernte darauf zu achten, was sie brauchte und was für sie besonders wichtig war. Dabei musste sie sich von alten erlernten Programmen, z.B. „ich mache es allen recht“ verabschieden und so manche Bewertung aus ihrem Kopf überarbeiten. Ihrem Körper halfen dabei kleine Rituale beim Entrümpeln. Sie übte sich darin, sich so auszudrücken das Heinz und sie damit entspannt umgehen konnten. Beide vermieden es, dem anderen bewusst wehzutun. Manuela fand nach und nach wieder Zugang zu dem was ihr wichtig war. Mit der Zeit entdeckten sie wieder „die Glut unter der Asche“ und sie verlor ihre starken Rückenschmerzen.
Das ist ein längerer Prozess, aber wenn man ihn nicht geht, verfängt man sich in der Opferrolle und man findet keine Heilung. Opfer kann jeder werden, genauso wie Glückfinder – es ist Deine Entscheidung!!! Auch eine Trennung ohne wirkliches Aufarbeiten der Problemstellung hätte keine dauerhafte Verbesserung gebracht, denn damit verschiebt man das Problem nur zeitlich, aber es ist keine Lösung. Probleme sind Herausforderungen und wie es das Wort schon sagt – es fordert Dich HER-AUS!!!
Die Entscheidung, nicht auf das Bauchgefühl zu hören, treffen wir manchmal ganz bewusst, nämlich dann, wenn die Selbstdisziplin gewinnt. Dann wird der Berater zwischen Kopf und Bauch, unser Herz, ausgeschaltet. Dabei liegt im Gefühl der inneren Mitte jenes enorme eigene Potential, das uns spüren lässt, was nötig und wichtig ist. Aus ihr können wir mit Gewissheit Richtig und Falsch unterscheiden. Sie verbindet das Bauch- und das Herzgefühl zu einem und es fühlt sich gut und richtig an!
Vermeidungsstrategie
Einzelne hören unbewusst auf zu fühlen und auf die innere Stimme zu hören, um sich vor dem zu schützen was ihnen Angst macht. Klassische Beispiele für diese Angst sind massive Veränderungen im Job, Intrigen von Kollegen, Mobbing oder ein bevorstehender Konkurs. Im persönlichen Bereich sind es oft Scheidungen, ein hohes Maß an Geringschätzung durch das engere Umfeld, vielleicht sogar psychischer oder physischer Missbrauch.
Solche massiven Stressauslöser lassen oftmals das Gefühl von Richtig oder Falsch ganz einfach verloren gehen. Dem Verlust der inneren Mitte folgt der Verlust des Vertrauens und das wiederum wird versucht mit dem Verstand wettzumachen. Der Verstand möchte verstehen, weil er das, was er versteht, auch kontrollieren kann. Doch Kontrolle benötigt enorme Kraft und viel Energie. Statt im Vertrauen Erleichterung zu finden, beginnt eine Spirale der Kraftlosigkeit, die bis zum totalen Zusammenbruch führen kann. Andauernde Ignoranz des Fühlens führt dazu, dass der Körper reagiert. Wenn der Verstand die Oberkontrolle übernimmt, führt das auf lange Sicht zu Krankheiten und die Freude im und am Leben geht verloren. Dabei kennt jeder die Kräftigung durch Erholung, Stille, Ruhe, beim Nichtstun und Entspannen. Auch der Kopf benötigt solche Ruhepausen.
Ruhe, Stille, allein sein?
Doch sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft können Ruhe und wirkliche Stille kaum noch ertragen. Es läuft immer irgendwas nebenbei, das Radio, der Fernseher, das Handy… Sie sind immer auf Bereitschaftsdienst gepolt. Müssen ständig irgendwas tun oder sich mit etwas Ablenken, sind selten zu 100% bei dem was JETZT IST. Es macht ihnen sogar der Gedanke an Ruhe und Stille schon ein mulmiges Gefühl (oftmals ein sehr klares Anzeichen, dass da was ist was sie versuchen zu verdrängen und zu unterdrücken). Oftmals haben sie Angst davor, was da kommen könnte, was da hochkommen könnte, was sie evtl. entdecken …
Andere Anzeichen die uns darauf hinweisen etwas zu verändern können in Form von körperlichen Symptomen oder Krankheiten sich äußeren, wie allgemeine Stresssymptome wie nervöse Gereiztheit, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Allergien. Ich persönlich bin davon überzeugt, auch viele Autoimmunerkrankungen haben eine psychische Ursache, das eigene Immunsystem greift sich selbst an, deutlicher geht es doch gar nicht. Später sendet der Körper beharrliche, unübersehbare Stoppzeichen in Form von ernsten Krankheiten Depression, Bourn-Out, körperliche Zusammenbrüche jedweder Art …
Ich bin mir ganz sicher, dass das Vertrauen in die bewusste Führung aus dem Inneren, mithilfe der Intuition in unserer Zukunft noch einen ganz hohen Stellenwert bekommen wird. Die emotionale Intelligenz wurde in den 80er Jahren schon immer mehr zum allgemeinen Begriff, allerdings war damals noch die Zeit der Macher und des Maschinenzeitalters. Zu dieser Zeit herrschte noch eine andere „Denke“ und es gab dadurch andere Anforderungen an den Menschen. Selbst die Hirnforscher beschrieben damals das Gehirn noch wie eine Maschine siehe dazu Vorträge von Prof. Dr. Gerald Hüther. Seitdem sind 30 Jahre vergangen und man kann inzwischen selbst in den Führungsetagen große Unternehmen deutliche Veränderungen im Führungsstil, Führungsform und -art erleben. Die „Macher“ sitzen zunehmend nur noch in den klein- und mittelständigen Unternehmen, aber auch da werden sie weniger, denn die Zeit hat sich verändert und so auch die Anforderungen an jeden Einzelnen von uns.
Die innere Mitte für die Zukunft noch wichtiger denn je
Die Industrie 4.0 wird das Ganze noch schneller in Bewegung bringen, denn es werden sich ganze Berufszweige, -gruppen komplett verändern, wegfallen und ganz neue werden entstehen. Meiner Meinung nach kann man dann nur noch durch seine Einzigartigkeit, sein eigenes Potential was jedem Menschen einzigartig und wundervoll macht, wirklich erfüllt und erfolgreich sein. Vieles andere werden Computer, Roboter, Automaten (oder wie immer sie heißen werden) übernehmen und die Menschen dort ersetzen. Es wird die künstliche Intelligenz mit der emotionalen Intelligenz des Menschen den entscheidenden Unterschied bilden.
In der schnelllebigen und sich rasant verändernden Welt muss man noch dringender denn je seine innere Mitte finden, denn nur diese gibt Dir den nötigen Halt und die Kompetenz die Du brauchst um in der „neuen“ Welt mitzukommen. Die Zeiten wo die Menschen 20 oder gar 40 Jahre denselben Beruf ausführten oder im selben Unternehmen tätig waren, sind lange vorbei und gehören der Vergangenheit an. Desto weniger man Verlässliches oder vermeintliche Sicherheit im außen finden wird, durch die sich ständig rasanter verändernde Welt, desto mehr muss man sich auf seine innere Mitte besinnen und diese stärken. Deshalb werden emotionale Kompetenzen die entscheidenden Punkte in der Zukunft sein, um Dein Leben zu meistern und glücklich leben zu können. Erkenne Chancen, lasse vergangenes los und gehe Deinen Weg mit Deiner inneren Stimme die Dich leitet und führt! Körper, Geist und Seele gehören immer zusammen!
Die innere Mitte ist ein komplexes Thema und wird hier in diesem Blog noch öfter ein Thema sein.
Lass mich an Deinen Gedanken teilhaben oder wie Du Deine innere Mitte findest und schreibe mir einen Kommentar unter dem Beitrag.
Viele liebe Grüße
Deine Madeleine
Initiatorin Selbsthilfe Glück
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