Weshalb können Schmerzen gut sein?

Selbsthilfeglueck - Schmerzen

 

Schmerzen sind oftmals ein Warnsignal. Es gibt unterschiedliche Schmerzen. Es gibt rein körperlichen Schmerz mit körperlichen Ursachen z.B. Beinbruch. Es gibt jedoch auch emotionale Schmerzen, welche sich im Laufe der Zeit körperlich bemerkbar machen können. Hinter jeder Krankheit steckt auch eine seelische Komponente und deshalb ist Schmerz auch immer die Möglichkeit zur (seelischen) Heilung.

 

Unterdrückter Kindheitsschmerz kann mit Liebe und Mitgefühl heilen

Bei vielen von uns macht sich unterdrückter Kindheitsschmerz über lange Zeit bemerkbar, ohne dass wir ihn als solchen erkennen. Wir leiden dann oft unter bestimmten Gewohnheiten, Gefühlszuständen oder Gedanken. Sobald diese auftauchen, wollen wir sie so schnell wie möglich wieder loswerden oder zumindest verändern.

Was vielen dabei nicht bewusst ist: Geben wir diesem Impuls der Verdrängung nach, erhöhen wir damit fast immer die Intensität des an die Oberfläche drängenden Gefühls oder Gedanken. Der Auftrieb wird erhöht. Es ist ähnlich einem schwimmenden Ball der unter Wasser gedrückt wird. Am Anfang klappt das ganz gut, aber irgendwann lässt die Kraft für das Runderdrücken immer mehr nach und es fällt einem immer schwerer und geht immer mehr an meine Substanz. An meine Kraft, Freude, Ausdauer…

 

Weshalb verdrängen wir?

Ein häufiger Grund, warum wir Gefühle verdrängen und bestimmte Gefühlszustände nicht genauer betrachten wollen, ist die Befürchtung, dass alles noch schlimmer werden könnte, wenn wir es bewusst wahrnehmen.

Es ist die Angst davor, von Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Enttäuschung oder Einsamkeit vereinnahmt oder gar überwältigt zu werden.

Dies führt dazu, diese Emotionen noch stärker zu kontrollieren und noch härter zu bekämpfen. Auf diese Weise vergraben wir sie jedoch immer tiefer in uns selbst, das kann sogar bis zur Abspaltung gehen.

Verdrängung und Unterdrückung sind Bewältigungsmechanismen, die aus der Kindheit kommen und wir dort gelernt haben, ggf. war es auch unsere Überlebensstrategie, da wir als Kind noch abhängig waren von unserem Umfeld. Oder in traumatischen Situationen entwickeln mussten, um weiter funktionieren zu können und um uns dadurch zu retten. In manchen Situationen ist das Verdrängen dann also sogar extrem schützend, weil wir sonst ggf. gar nicht überleben könnten. So schaltet z.B. auch das Gehirn ab einen bestimmten Schmerzlevel (Unfall) den bewussten Schmerz ab, damit wir nicht „durchdrehen“… Das ist eine weitere sehr gute automatische Körperreaktion unseres genialen Körpers und Gehirns. Dieses Verdrängen ist also auch nicht per se schlecht.

Manches in unserer Kindheit war leicht, anderes hat uns überfordert. Damit das Schmerzhafte uns nicht überwältigt, blieb uns als Kind oft keine andere Möglichkeit, als zu verdrängen und zu vergessen.

 

Unser Körper vergisst nichts!

Alles wird in den Körperzellen abgespeichert – alle Erinnerungen sind in ihm gespeichert, solange ich mich dem erfahrenen Schmerz nicht annehme, ableite und transformiere. Meistens ohne es zu wissen oder das es uns noch bewusst ist, haben sich die Gefühle und Erinnerungen aus der Kindheit mit unserer Welt verbunden und sind so ins Unterbewusstsein gerutscht.

Einen Teil unseres Lebens haben wir aus der Perspektive des verletzten Kindes gelebt. Der andere Teil taucht früher oder später als Schmerz wieder auf. Oftmals steckt dahinter „alter“ Schmerz aus der Kindheit, auf jeden Fall aus der Vergangenheit und aus sehr schmerzhaften Erfahrungen.

Er taucht wieder auf und erinnert uns daran, tief in uns befindet sich ein Teil, der sich vom Rest der Welt zurückgezogen hat, weil die Welt für ihn nicht sicher war.

Bei diesem Teil handelt sich um das sogenannte „traumatisierte Kind, Schattenkind“ usw., welches auch Einfluss auf unser Denken, Fühlen und Handeln hat. Es beeinflusst unsere Wahrnehmung, unsere Überzeugungen und wiederholt unbewusst immer wieder die leidvollen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Es ist eine Ursache für die sich immer wiederholenden Muster, ggf. der Wiederholung von immer wieder den gleichen Erlebnissen, bis hin zur sogenannte Lebenskette.

Manche Menschen funktionieren im Alltag nur deshalb, weil sie die schmerzhaften Gefühle aus der Vergangenheit unterdrücken. Das führt jedoch dazu, dass sie immer mehr an Kraft, Freude, Vitalität und Lebensenergie verlieren. Denn wie oben mit dem Ball beschrieben, dieses Verdrängen, dieses Unterdrücken und selbst das abgespalten halten kosten im Laufe der Zeit immer mehr Kraft und wird immer mühseliger. Es ist Kraft und Energie, welche mir für andere Dinge in meinem Leben und Alltag nicht zur Verfügung stehen.

Diese Menschen können auch destruktive Emotionen und Verhaltensweisen entwickeln, die zerstörerisch im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen wirken. Oftmals liegt das auch hinter Aggressionen, Süchten, Gewalt, Wut u.v.m.

 

Unser Schmerzkörper

Hier meldet sich unser vernachlässigter Schmerzkörper welcher sich unterschiedlich ausdrückt.

Die Existenz eines „Schmerzkörpers“, der letztlich einen Aspekt des Astralkörpers gezielt hervorhebt, ist nicht erst in den letzten dreißig Jahren bekannt geworden, doch aufgrund der Popularität von Eckhart Tolle ist der von ihm häufig gebrauchte Begriff einem breiterem Publikum auch hier im Westen nahegebracht worden.

In unterschiedlichen Therapie- oder anderweitigen Methoden beschäftigt man sich in der therapeutischen Arbeit, sowie generell bei der Heilung seit vielen Jahren gar Jahrtausenden damit, über lange Zeit aufbewahrte schmerzliche, teilweise sogar traumatische Erlebnisse wieder in das Wachbewusstsein ihrer Patienten zu holen – und so aufzulösen und zu überwinden. Die Schamanen nennen das auch oft Seelenanteile zurück holen usw. Früher führte das in der Traumatherapie häufig zu Retraumatisierungen und hat dabei nicht die gewünschten Erfolge erzielt. Deshalb werden heute andere Therapie- und Behandlungsmethoden zur Bearbeitung genutzt.

 

Wie äußert sich unser Schmerzkörper?

Manche Menschen neigen (unbewusst) dazu, den Schmerz auf andere zu projizieren oder ihren Frust an den Menschen auszulassen, die ihnen am nächsten stehen. Dadurch treiben sie sich selbst und andere immer tiefer in den Kreislauf des Leidens hinein und bestrafen am Ende sich selbst.

Andere entwickeln körperliche oder psychische Krankheiten, Autoimmunkrankheiten oder wieder andere entwickeln sogenannte psychosomatische Erkrankungen.

Psychosomatik heißt ja, wenn die Seele körperlich krank macht.

Die Psychosomatische Medizin richtet den Blick auf die Zusammenhänge von Körper, Psyche und sozialen Faktoren. In der Psychosomatik werden sogenannte somatoforme Störungen behandelt. Das sind Beschwerden, für die Ärzte keine eindeutigen körperlichen Ursachen finden. In vielen Fällen wirken bei solchen, zunächst unklaren gesundheitlichen Problemen, körperliche, psychische und soziale Faktoren zusammen – seelisches Leiden macht sich in körperlichen Symptomen bemerkbar.

 

Ein Lösungsweg

Sich dem inneren Schmerz zu widersetzen oder ihn beseitigen zu wollen, beruht auf der Vorstellung, etwas an ihm wäre falsch. Aber genau das stimmt nicht. Weder der Schmerz ist falsch, noch war das Verdrängen für eine bestimmte Zeit falsch. Nur irgendwann ist es Zeit die Erlebnisse, Erfahrungen, die Schmerzen gehen zu lassen, los zu lassen damit ich wieder frei(er) Leben kann.

Das was war ist vorbei. Jetzt ist jetzt! Weshalb sich also durch den alten Ballast die Kraft und Energie rauben lassen? 

Schmerz bringt immer eine Lektion mit sich, die uns dabei hilft, zu wachsen – wenn wir die Bereitschaft haben, die Realität des Schmerzes anzuerkennen, aus der Erfahrung eine Erkenntnis zu ziehen und dadurch etwas daraus für uns selbst zu lernen.

Anstatt vor dem Schmerz davonzulaufen, wäre also der entgegengesetzte Weg die Lösung:

  • Stehen bleiben und sich bewusst dem Schmerz zuwenden.

  • Den Schmerz annehmen, also nicht mehr ignorieren oder verdrängen.

Dabei nicht erneut in den Schmerz eintauchen, sondern ihn sich mit Abstand ansehen, wie aus einer Beobachterposition darauf blicken.

Dabei nicht im Selbstmitleid versinken, sondern ihm mit Mitgefühl begegnen. Genau das ist einer der entscheidenden Unterschiede, wo Heilung bereits beginnt!

Das ist auch für alle Angehörigen von Betroffenen zu empfehlen.

Manchmal empfinden die Betroffenen das Mitgefühl als kalt, zu wenig Anteilnahme weil sie bemitleidet werden wollen bzw. „leiden wollen“. Dann kann das ggf. ein Indiz dafür sein, dass da ein sehr großes Aufmerksamkeits- oder Liebesdefizit von früher dahinter stecken könnte… oder das es um „Selbstbestrafung“ oder „Schuldgefühle“ geht. Der Mensch ist also noch in dem Gefühl, der Emotion drin und noch nicht soweit sich das Erfahrene von außen zu betrachten und somit bereit dieses Gefühl, diese Emotionen zu verlassen.

  • Weiterhin genauestens auf ehrliche, offene aber ganz wichtig deeskalierende! Kommunikation achten. Die Betroffenen selbst sind da meistens noch nicht in der Lage ihr eigenes dahinter liegende Muster und deren Ursachen zu erkennen. Sie haben noch eine Art „Scheuklappen“ auf. Der Gegenspieler kann aber bei bewusstem achtsamen Handeln für den gerade im Muster gefangenen Betroffenen eine Unterstützung sein und darstellen. Dazu gehört vor allem Ruhe, Gelassenheit und sich nicht in die Emotion reinziehen zu lassen.

  • Alle auftauchenden Gefühlszustände willkommen heißen, ist für den Betroffenen ein weiterer Schritt. Also nicht mehr verdrängen und weg haben wollen, sondern den Schmerz, die Emotionen sehen, akzeptieren, annehmen und dann nach und nach weiterziehen lassen, wie die Wolken am Himmel. Wenn die Emotionen etwas abgeschwächt sind kann ich mir sachlich mein eigenes Muster anschauen, analysieren, die Zusammenhänge erkennen und es transformieren.

  • Anschließend achtsam und mitfühlend mit sich selbst sein und sein Herz Stück für Stück für sich selbst öffnen.

    Dazu gibt es viele verschiedene Tools zur Unterstützung:

    Meditation, Massagen, Gesprächstherapie, Entspannungsverfahren, Selbstliebesrituale usw.

 

Coachs und Therapeuten als Unterstützung

Es gibt wirklich richtig gute. Nein es sind meistens nicht die lautesten und auch nicht jene die einen leichten, lockeren, schnellen Heilungsweg versprechen. Weshalb? Weil sie meist aus eigener Erfahrung wissen und erlebt haben, wie es wirklich ist und sich anfühlt.

Bei Coachs genauso wie bei Therapeuten bin ich sehr achtsam für mich selbst, denn viele können nicht abschätzen, wie weit und tiefgreifend der Schmerz gehen kann und was er hochholt. Ich spreche hierbei aus eigener persönlicher Erfahrung.

Wirklich traumatisierte Patienten haben das Trauma ggf. abgespalten und wissen das aber zu diesem Zeitpunkt selbst noch gar nicht. Deshalb ist hier ein sehr genaues achtsames bewusstes Vorgehen äußerst wichtig und entscheidend. Der „Behandler“, Coach, Therapeut… muss Krisenintervention beherrschen. Das ist kein larifari blabla.

Denn der Patient geht auch irgendwann nach Hause und manche Dinge wirken stunden- oder tagelang nach und arbeiten innerlich weiter…

Leider gibt es ansonsten immer wieder die Fälle „vom Trauma in die Traufe“ oder auch „wenn die Psychotherapie schadet“. Eine Retraumatisierung ist keine Lappalie, es ist eine erneute Traumatisierung und bedeutet im ungünstigsten Fall noch mal eine sehr lange Zeit zur Heilung.

Ich rate auch jedem zur Vorsicht bei alternativen Methoden wie Familienaufstellungen… Familienaufstellungen funktionieren, aber es bestehen auch dabei große Risiken und oftmals wird es unterschätzt was da passieren kann. Auch hier gibt es Retraumatisierungen und darüber gibt es inzwischen gute Bücher zu lesen.

Für mich ist es immer wieder ein Hinweis wenn der/die Leiter/in ziemlich leichtfertig über solche Dinge hinweggeht, dass sie vermutlich selber noch nie wirklich eine tiefe Session erlebt haben. Ansonsten würden sie sehr viel bewusster und achtsamer damit umgehen, da sie um deren Tiefe und Wirkung der Methode wirklich wüssten.

 

Trauma?

Über 60% Traumapatienten (Trauma = Ereignisse wie Krieg, Verfolgung, Naturkatastrophen, massive Gewalt, sexueller Mißbrauch… – selbst bei physischer Unversehrtheit) haben keine Traumatherapie gemacht und ihnen geht es inzwischen gut ohne klassische Therapie. Diese dauert im übrigen mehrere Monate, zunächst meistens stationär und dann ambulant weiter begleitet. Sie ist für den Betroffenen anstrengend und fordernd, sowie mit Höhen und Tiefen durch sät… Wenn man sich ansieht, wie viele eine Trauma-Therapie machen und wie vielen es anschließend davon wirklich gut geht, muss man einfach genau hinterfragen, was erachtet der Patient für sich persönlich als den richtigen Weg und genau das sollte er machen. Das ist zumindest meine persönliche Meinung dazu. Einen Menschen der keine Therapie machen will in eine Therapie zu schicken, zu überreden oder unter Druck zu setzen ist völlig kontraproduktiv. 

Aber Gott sei Dank sind nicht alle schlechten Erlebnisse und die daraus resultierenden Schmerzen auch Traumata.

Das Wort Trauma wird zwar inzwischen sehr inflationär benutzt. Das macht es leider nicht leichter und besser bei der Erkennung eines Traumas. Außerdem verletzt es aus meiner Sicht die wirklich traumatisierten Menschen, da ihr traumatisches Erlebnis und ihre Erfahrungen dabei Gefahr laufen verharmlost zu werden.

Statt das wir froh sind, wenn wir nicht traumatisiert sind, kommt es mir in manchen Kreisen so vor, als wäre es gerade schick wenn man ein Trauma hat.

Also mal im Ernst: eine Kündigung ist aus meiner Sicht kein Trauma, eine Ohrfeige in der Kindheit ist auch kein Trauma u.v.m. Das sind schlechte, verletzende, schmerzliche und ggf. leidvolle Erfahrungen, aber es sind keine Traumata im wirklichen Sinne.

Dieses hochstilisieren ist für mich eigentlich nur ein weiterer Beweis was hier innerhalb unserer Gesellschaft passiert und zunehmend mehr verzerrt wird. Unsere Gesellschaft leidet unter einem enormen Anerkennungs- und Aufmerksamkeitsdefizit als Individuum, viele sprechen ja deshalb nicht ohne Grund von der sich entwickelnden narzisstischen Gesellschaft. Die Ursachen für diese gesellschaftliche Entwicklung liegen aber wo anders und nicht in den „vermeintlich erlebtem Traumata“. Hierbei geht es um Gesellschaftsstrukturen, um Werte, um Sinnhaftigkeit, um Vorbilder, um das Leben im Miteinander, um psychosoziale Strukturen  u.v.m. 

 

Psychotherapie auch hier gibt es gute und schlechte

Jedes Jahr wird bei rund zehn Millionen Deutschen eine psychische Störung diagnostiziert Auszug aus dem Text: Vom Trauma in die Traufe – wenn Psychotherapie schadet vom 24.07.2017

Studien belegen, dass sich 65 Prozent der Behandelten nach ihrer Therapie besser fühlen, manchmal reichen wenige Termine. Die Erfolgsbilanzen anderer Heilverfahren wie Operationen, Schmerz- oder Physiotherapie sind längst nicht so gut. Doch wahr ist auch: Bei vielen bessert sich auch nach Dutzenden Sitzungen gar nichts, und, je nach Untersuchung, bis zu 20 Prozent der Patienten haben nach der Therapie sogar mehr Probleme als zuvor – allein in Deutschland also bis zu 240.000 Betroffene pro Jahr.

Link zum vollständigen Bericht:

https://www.stern.de/gesundheit/psychologie/vom-trauma-in-die-traufe—wenn-psychotherapie-schadet-7546276.html

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Die angegeben Zahlen der Erkrankungen haben sich durch die Herausforderungen und Belastungen der letzten Jahre dramatisch erhöht.

Ich weiß, das man in Zeiten wenn es einem nicht gut geht ggf. nach jedem Strohhalm greift. Trotzdem kann ich nur jedem Betroffenem empfehlen, selbst genauestens darauf zu achten, ob ihm das Angebot nachhaltig gut tut und hilft.

 

Dabei ist auf folgendes zu achten, am besten notiere Dir den Verlauf:

  • Wie lange hilft es, so das es mir besser geht und ist das der Methode angemessen? Bsp. Eine Mediation hilft mir natürlich ggf. nur ein paar Minuten später vielleicht ein paar Stunden. Die kostet mich aber auch nichts bzw. kaum etwas wenn ich sie über eine CD oder online mache, außer meine Zeit. Eine Behandlung kostet aber schon mehr. Eine sogenannte Schulung kostet schnell mehrere tausend Euro und hält dann vier Wochen? Drei Monate? Oder ein Jahr? Okay…
  • Spürst Du eine dauerhafte kontinuierlich ansteigende Verbesserung? Oder ähnelt Dein Befinden eher einer extremen Wellenbewegung, wo man nach einer Therapie, Behandlung, Veranstaltung usw. immer zunächst ein extremes Hoch hat und dann wieder relativ schnell abfällt und eine erneute „Session“ von Nöten ist?

 

Genau das höre oder lese ich z.Z. bei vielen Anfragen immer wieder. Viele merken oder haben das Gespür gar nicht mehr, was eigentlich richtig ist. Sie glauben diese extremen Ausschläge wären richtig, gut und ein Indiz für Qualität. Da es das ja auch inzwischen in vielen anderen Bereichen gibt, Love Bombing, toxische Beziehungen, Drogenkonsum usw. und einige Menschen sich nur dann noch wirklich lebendig und energiereich fühlen.

Das alles ist aber nicht richtig und gesund… Das entspricht keinem normalen Verlauf einer wirklichen Heilungskurve, da die Ausschläge dabei viel zu extrem sind. Deshalb empfehle ich einen solchen Anbieter eher sehr kritisch zu betrachten und zu schauen, ob da nicht ggf. manipulative kurzfristig wirkende Tools genutzt werden.

Oder ob es sich eigentlich eher um reine Motivationstrainings handelt. Wenn ja, dann hat das mit keiner wirklichen Heilung zu tun. Es ist ein völlig anderer Bereich. Ggf. ist es auch eine positiv ausgedrückt “Marketingstrategie”, welche es leider inzwischen in allen Branchen gibt. Diese funktioniert nur für begrenzte Zeit und nicht auf Dauer, denn sie will Dich eher in eine Art Abhängigkeit führen. Sie funktioniert nämlich nur so lange, wie Du immer wieder an den Sessions teilnimmst und möglichst Geld nachlegst. Heilung ist aber etwas anderes…

Oder Du wirst als Werbereferenz missbraucht. Die Teilnehmer haben vorher viel Geld bezahlt und auch wenn sie nicht die Ergebnisse damit für sich erzielen konnten, erzählen sie es nicht. Meistens aus Scham oder geben sich selbst für das Nichtgelingen die „Schuld“ oder sie haben erzählt bekommen dann machen sie noch was falsch beim Manifestieren, visualisieren und …. Ggf., das ist das was ich am häufigsten beobachte, es ist eine Art Network-Marketing-System (ggf. mit Provision oder anderen Vergünstigungen, Tickets usw.), welche es früher hauptsächlich im Direktvertrieb von Produkten gab…, Es kann allerdings auch eine Art Schneeballsystem oder eine Sektenform sein

Genau das sind dann häufig Gründe, warum Du auch selten ein ehrliches Feedback von Teilnehmern erhältst. Meistens sind es direkt nach der Session aufgenommen Feedback, wo sie noch unter „Strom“ stehen. Ich persönlich finde Feedbacks nach einem deutlich längeren Zeitabstand, also praktisch als eine wirklich langfristige Erfolgs- und Ergebniskontrolle sehr viel wichtiger, sinnvoller und effizienter. Ich beobachte die Branche nun schon seit über 20 Jahren und häufig funktioniert ein solches Geschäft, wenn es nicht wirklich wert- und sinnvoll ist, nur über einen gewissen Zeitraum der durchaus ein paar Jahre sein kann. Ich habe dabei schon viele Agitatoren kommen und gehen sehen.

Also auch hier achtsam sein und klaren Kopf bewahren… Ich finde es schade, dass ich das hier erwähnen muss, aber leider ist das inzwischen ein Teil, womit ich regelmäßig von Hilfesuchenden konfrontiert werde. Ich finde diese Art von Geschäftemacherei sehr traurig, weil durch bzw. mit dem Leid von Menschen so massiv um Geld, Gesundheit und Vertrauen betrogen wird. Das sind alles nach und nach weitere Werteverluste unserer Gesellschaft… Leider.

Ich kann das jedoch nicht ändern. Ich kann dabei nur helfen aufzuklären und an Deine Selbstverantwortung appellieren. Auch mein Blogbeiträge können immer nur Denkanstöße, ggf. Hinweise geben. Sie können und sollen jedoch keine direkte Begleitung ersetzen.

Solltest Du Angehörige/r von schwerer Betroffenen sein, dann nimm Dir Zeit, zeige Mitgefühl, sei achtsam und unterstütze bei der Suche nach wirklich seriösen Angeboten, die es durchaus gibt und habe auch anschließend immer ein Auge darauf.

Massive Schmerzen jeglicher Art körperlich wie psychisch können ggf. relativ schnell zu schweren Depressionen führen, weil sie einen Menschen körperlich und psychisch zermürben können, ihn auch emotional fertig machen und deshalb ist das wirklich nicht zu unterschätzen. Schmerzen bedeuten andauernden Stress für den Körper.

Manchmal können z.B. Entspannungsverfahren ein sehr viel ruhiger, langsamerer aber oftmals effektiverer, vor allem unterstützender und dauerhafter Weg sein. Nicht als Alleinmittel, aber zur zusätzlichen Unterstützung. Außerdem helfen diese Methoden auch in der Zukunft bei der Stressbewältigung und beim Aufbau von Resilienz. Du lernst also dabei auf jeden Fall etwas sinnvolles für Dein ganzes weiteres Leben.

 

Thich Nhat Hanh hat ein schönes Bild zu dem ganzem Thema geprägt, was gut dazu passt

Er sagte: „Wenn das Leid, die Angst, die Wut, die Sorgen oder die Traurigkeit zu dir kommen, um dir im Herzen zu begegnen und sie alle dich nicht finden können, weil du weggelaufen bist vor ihnen… wer soll sie dann liebevoll in den Arm schließen, um ihnen zuzuhören und sie gegebenenfalls in positive Gefühle umzuwandeln?“

Dieses Bild finde ich so positiv, denn es ist voller Mitgefühl für alle Erfahrungen die zum Leben dazu gehören und es verdrängt, ignoriert und unterdrückt nichts.

Alles Liebe und Gute!

Herzlichst

Deine Madeleine 🙏🍀💕

Initiatorin Selbsthilfe Glück

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