Bewusster Leben – Mehr Bewusstsein (Teil 2)

Nachdem es nun im 1. Teil dieser Serie: „Bewusster Leben – Mehr Bewusstsein“ um Allgemeines ging, was ist ein bewussteres Leben usw., geht es nun im 2. Teil, um die ersten 5 Tipps wie Du nach und nach zu einem bewussteren Leben kommst und damit sich Dein Leben positiv verändert.
Die ersten 5 Tipps für ein bewussteres Leben und im Teil 3 gibt es 5 weitere Tipps dazu
1. Nimm Dir Zeit für Dich, dadurch wirst Du Dir selbst auch bewusster
Ständig beschäftigt zu sein, ist eine der krankhaftesten Angewohnheiten unserer Zeit.
Ein aktives Leben ist grundsätzlich nicht schlecht – doch wenn Du dauerhaft von einer Aktivität zur nächsten springst, verhinderst Du, je bei Dir selbst anzukommen:
- Du arbeitest.
- Du datest.
- Triffst Dich mit Freunden.
- Du machst Urlaub.
- Du gehst Deinem Hobby nach.
- Besuchst spannende Veranstaltungen.
Alles toll, aber wann bist Du bei Dir selbst?
Oft merkst Du dabei gar nicht, wie Du Dich von einer Aktivität in die nächste stürzt.
Und spätestens, wenn das ständige Tun für Dich zu einem Zwang geworden ist, solltest Du anfangen, einen Gang zurückzuschalten.
Bewusster Leben heißt – erlaube Dir, Zeit allein zu verbringen
Räume Dir öfter Momente ein, in denen Du Zeit für Dich hast. Für Dich allein. In denen Du aktiv nichts tust! Wirklich gegenwärtig bist und dadurch lernen kannst, bewusst zu leben.
Wie Du Dir diese Zeiträume kreierst?
- Mache morgens einen kleinen Spaziergang, der nur dafür dient, Dich zu sammeln. Atme dabei ganz bewusst die frische Luft in Dich ein und spüre einfach Deinen Atem. Atmen ist leben… Atmen bedeutet leben… Längere Zeit ohne atmen ist Deine Leben innerhalb von wenigen Minuten vorbei. Aber wann atmest Du mal bewusst?
- Fahre ab und zu allein (z.B. auch mit dem Fahrrad) an einen See, einen Fluss, ein Gewässer und genieße dort die Natur, ohne aktiv werden zu müssen. Viele Menschen finden Wasser noch mal anders, als einen Wald, einen Park usw. Viele empfinden Wasser sehr belebend.
- Koche Dir ein leckeres Essen, nur für Dich und dennoch mit Liebe zubereitet und schön auf dem Teller angerichtet.
Wenn Du bewusster Leben möchtest, erlaube Dir Zeit für Dich allein zu verbringen.
Dadurch nimmst Du wieder Kontakt zu Deinem Kern, zu Deinem innerem Selbst auf und erfährst einen Zustand höherer Bewusstheit. Irgendwann nimmst Du auch Dich selbst wieder sehr viel mehr und immer bewusster wahr. Dein eigenes Empfinden, wie es Dir wirklich geht, Deine innere Stimme usw. werden mit zunehmender Ruhe und Wahrnehmung immer deutlicher und Du lernst Dich endlich wieder selbst wirklich zu spüren, Dich wirklich wieder wahrzunehmen.
2. Höre aufmerksam zu und stärke damit Dein Bewusstsein
Zwischenmenschliche Beziehungen sind eine wunderbare Möglichkeit, Dich in der Gegenwärtigkeit zu erleben und zu üben.
Oft fokussieren wir uns nämlich während eines Gesprächs viel zu sehr auf uns selbst. Wir fragen uns:
- Wie passt das, was mein Gegenüber gesagt hat, in mein eigenes Weltbild?
- Wie kann ich sie oder ihn von meiner Meinung überzeugen?
- Womit bringe ich meinen Gesprächspartner dazu, mir das zu geben, was ich haben möchte?
- Wie gelingt es mir, in einem möglichst positiven Licht zu erscheinen?
Indem wir genau diese Dinge tun bzw. uns diese Fragen stellen, verhindern wir, dass wir einen echten Kontakt zu unserem Gegenüber aufbauen.
Und dadurch handeln wir zutiefst unbewusst.
Hörst Du wirklich zu, wenn Dein Gegenüber spricht?
Falls Du also die Qualität Deiner zwischenmenschlichen Beziehungen steigern und bewusster leben möchtest, fang an, aufmerksamer zuzuhören.
Frage Dich:
- Was möchte mir dieser Mensch gerade sagen? Welche Botschaft verbirgt sich hinter seinen Worten?
- In welchem Zustand befindet sich dieser Mensch momentan?
- Was braucht dieser Mensch jetzt?
- Wie kann ich es schaffen, diesen Menschen wirklich zu verstehen?
- Wie kann ich ihm vielleicht sogar helfen?
Fragen wie diese lenken Deine Aufmerksamkeit von Dir selbst weg und zu dem anderen hin. Du bist mit Deiner Aufmerksamkeit bei dem anderen Menschen und nicht bei Dir selbst. Dadurch fängst Du an eine echte Verbindung mit Deinem Gesprächspartner aufzubauen. Alles andere ist eine Verbindung mit Dir selbst, aber nicht mit dem anderen…
Und dadurch bringst Du eine völlig neue Qualität der Bewusstheit und Tiefe in Deine zwischenmenschlichen Beziehungen.
3. Konzentriere Dich immer nur auf eine Sache und führe dadurch ein schöneres Leben mit mehr Bewusstsein
Facebook, WhatsApp, Instagram und Co. haben uns die Fähigkeit der langanhaltenden Konzentration geraubt. Es gibt inzwischen darüber vielen Studien und Beweise auch über die veränderten Hirnstrukturen, -funktionen seither usw. Ich finde das teilweise sogar erschreckend, aber auch das können wir ja durch unser eigenes Verhalten selber beeinflussen und steuern.
Weil viele immer das Gefühl haben, irgendetwas zu verpassen, können sie nicht anders, als ihr Smartphone alle paar Minuten auf Neuigkeiten hin zu überprüfen.
Und auch wenn diese Angewohnheit auf den ersten Blick harmlos erscheint, ist sie im Grunde ziemlich zerstörerisch, aber leider ist das sehr vielen überhaupt nicht bewusst.
Dich konzentrieren zu können, ist eine wichtige Fähigkeit für ein bewusstes Leben
Wieso?
Zum einen, weil Deine Produktivität unter einem ständigen Wechsel Deiner Aufmerksamkeit leidet. Durch den ständigen Griff zu Deinem Smartphone kommst Du nie in einen Zustand, den man als Flow bezeichnet. Flow bedeutet völlige Versunkenheit in eine einzige Tätigkeit, die sowohl von einer großen Freude als auch unglaublichen Effektivität begleitet wird.
Andererseits sorgt Dein ständiger Fokuswechsel dafür, dass Du nie wirklich im Hier und Jetzt bist. Wenn Du zu oft auf Dein Smartphone guckst oder generell sehr häufig von einer Aktion zur nächsten übergehst, erlaubst Du Dir nie, wirklich richtig DA ZU SEIN.
Bei dem zu sein, was gerade wirklich (wichtig) ist. Und dadurch entsteht in Dir ein Gefühl des Dauerstresses sowie der konstanten Unzufriedenheit mit dem aktuellen Moment.
Wenn Du bewusster Leben möchtest, fange an, Dich wieder nur auf eine Sache zu konzentrieren:
- Schalte Dein Smartphone während der Arbeit aus.
- Fordere Dich selbst dazu heraus, über Zeiträume von mindestens 60 Minuten nur an einer Aufgabe zu arbeiten.
- Gewöhne es Dir an, selbst die kleinen Dinge des Alltags ohne Ablenkung zu erledigen, Bsp.: höre keine Musik während Du putzt
- Verzichte beim Essen auf Netflix, Fernsehen, Smartphone usw.
- Schenke anderen Menschen ganz bewusst Deine Zeit und Aufmerksamkeit, z.B. indem Du während einer Verabredung mit einem Freund einfach mal nicht an Dein Telefon gehst. Du wirst merken, es ist ein ganz anderes Treffen, ein ganz anderes Gespräch…
Wenn Du Dich entscheidest eine Sache nach der anderen zu machen und Deinen Fokus nicht immer zu zerteilen, entscheidest Du Dich für ein Leben im Jetzt, also ein bewusstes Leben im HIER und JETZT.
Und dadurch bringst Du mehr Bewusstheit und mehr Entspannung in Deinen Alltag. Dadurch wirst Du auch zufriedener und erfüllter.
Das führt sofort zum nächsten Tipp.
4. Vermeide Stress, vor allem negativen Stress
Was heißt Stress, negativer Stress? Stress ist das Gefühl, von Deiner jetzigen Lebenssituation überfordert zu sein.
Positiver Stress fordert auch zu einem gewissen Zeitpunkt absolute Konzentration und genaues Abrufen Deiner Fähigkeiten. Doch dieser positive Stress wird relativ schnell wieder abgebaut. Es kommt dabei zu keiner Überforderung, da er eben auch nicht zu lange andauert. Positiver Stress kann Dir auch sogar einen positiven Kick geben, d.h. dass Du eine noch bessere Leistungsfähigkeit und auch, durch den Adrenalinausstoß, noch mehr Energie für Dich zur Verfügung stehen (auch anschließend). Diesen Stress und das Adrenalin im Körper kannst Du dann am besten durch gemäßigte Bewegung relativ schnell abbauen. Daraufhin kommst Du, nach dem Stress (-abbau), durch die Aktivierung des Parasympathikus in eine angenehme wohlige Entspannung und kannst Deinen Erfolg noch richtig schön nachgenießen.
Wenn Du in diese letzte Phase schon gar nicht mehr reinkommst, sondern immer nur noch halb tot ins Bett fällst, ist das auch ein Alarmzeichen, dass Du etwas in Deinem Leben verändern solltest. Nicht ausschließlich nur um bewusster leben zu können, sondern auch um Deinen Zusammenbruch wegen Überlastung zu vermeiden.
Stress, dieses Gefühl, von Deiner jetzigen Lebenssituation überfordert zu sein, entsteht entweder:
- wenn Du mehr Aufgaben vor Dir hast, als Du Dich zu bewältigen in der Lage fühlst. Oder
- wenn es eine einzelne Aufgabe gibt, die so komplex oder emotional fordernd erscheint, dass Du Dich ihr nicht gewachsen fühlst. Oder
- wenn Du schlicht und einfach viel zu viele Aufgaben übernimmst. Oder
- Du in sehr großen Existenz- und Zukunftsängsten lebst
- u.v.m.
Du also nicht wirklich in einer für Dich guten Balance zwischen Aufgaben- und Verantwortungsübernahme, Aufgaben-/Verantwortungsabgabe mit einer guten Selbstfürsorge lebst.
Selbst bei Singles kann das manchmal zu Stress führen. Einerseits können sie zwar alles so gestalten wie sie es für sich allein wollen ohne auf einen Lebenspartner Rücksicht nehmen zu müssen. Andererseits lastet aber auch das komplette Leben auf ihren eigenen Schultern ohne sich Aufgaben mit einem Lebenspartner teilen oder auch über Probleme und Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung beraten zu können. Genau das führt bei manchen Menschen auch zu Stress.
Nicht immer ist Stress vermeidbar. Manchmal ist er noch nicht einmal schädlich – zum Beispiel, wenn er Dich zu Höchstleistungen anspornt, siehe am Anfang dieses Punktes positiver Stress.
Dennoch – Dich in einem Zustand andauernden Stresses zu befinden, ist äußerst schädlich.
Dies führt dazu, dass Du in einem Zustand ständiger Unruhe und latenter Angst durch das Leben gehst. Dieser Zustand macht es Dir nahezu unmöglich, bewusst im Hier und Jetzt zu sein, ganz zu schweigen etwas zu genießen.
Wenn Du meditierst, kannst Du am Beispiel der Meditation erkennen, wenn Dein Körper und Geist sich in einem Zustand der Entspannung befinden, bist Du am bewusstesten.
Sorge deshalb dafür, dass Du nie über allzu lange Zeiträume hinweg gestresst bist.
Stress fühlt sich nicht nur doof und unangenehm an – er macht Dich auch unbewusst und auf Dauer zusätzlich krank.
Hier sind ein paar Tipps für nachhaltigen Stressabbau:
- Nimm Dir immer nur so viele Aufgaben vor, die Du auch problemlos schaffen kannst.
- Gönne Dir in Zeiten höherer körperlicher, kognitiver oder emotionaler Belastung ausgiebige, gezielte Entspannungspausen.
- Halte Deinen Körper fit, indem Du regelmäßig Sport (mind. Bewegung) treibst.
- Ernähre Dich vollwertig, ausgewogen und ausreichend aber auch nicht zu viel. Iß langsam und bewusst. Kaue gut. Die Verdauung beginnt bereits im Mund und nicht erst im Magen oder Darm…
- Vermeide zu viel Süßes, vor allem Zucker auch in zuckerhaltigen Getränken usw.
- Achte darauf, dass Du immer ausreichend trinkst, mindestens 2 Liter am Tag (achte bei Krankheiten ggf. auf andere Vorgaben).
- Mache mindestens vor dem Einschlafen eine bewusste Entspannungseinheit nur für Dich.
- Reduziere zum Schlafengehen immer mehr den Gebrauch von Smartphone, Computer, Notebook, Tablet, Spieleconsolen und Fernseher. Fahre den Konsum runter und verbanne diese Geräte am besten komplett aus Deinem Schlafzimmer.
- u.v.m.
Du wirst merken, dass Du Deine innere Stärke zurückbekommst und mehr Bewusstheit entwickelst, sobald Du Dich vom Zustand des Dauerstresses verabschiedest.
5. Übe Dich in Achtsamkeit
Achtsamkeit ist das bewusste Spüren dessen, was gerade in Dir und um Dich herum passiert.
- Ein flüchtiger Gedanke.
- Die Sonnenstrahlen auf Deiner Haut.
- Ein stumpfes Gefühl in Deiner Brust.
- Kindergelächter auf dem benachbarten Spielplatz.
- Der Geschmack Deiner Lieblingseissorte.
- Dein Durstgefühl.
- Der Hauch eines Luftzugs auf Deiner Wange, Deiner Haut.
- Der Geruch einer Blume.
Je besser Du innere und äußere Empfindungen wahrnehmen kannst, ohne sie zu bewerten, desto bewusster wird Dein Leben.
Wieso?
Weil Du dann anfängst, die Welt und Dich selbst wieder lebendig zu erleben, die Welt wieder achtsamer und bewusster wahrzunehmen. JA das ist dann auch bewusster Leben 🙂
Wie achtsam bist Du in Deinem Alltag?
Wenn Du bewusst leben möchtest, fang an, übe Dich in Achtsamkeit. Spüre Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen und erlaube ihnen, einfach da zu sein. Unabhängig davon, ob sie angenehm sind oder nicht. Es ist ein Irrglaube „man sollte nur positive Gefühle spüren und zulassen“. Desto mehr Du versuchst sie zu verdrängen und nicht wahrzunehmen, desto mehr hältst Du sie fest.
Die „negativen“ Gefühle haben ihren Grund, ihre Berechtigung, aber der Umgang damit ist sehr wichtig:
Du solltest Dich nicht einfach von den Gefühle und Emotionen mitreißen lassen, als wärst Du fremdgesteuert und nicht Herr über Deinen eigenen Körper… Nein, so nicht!
Du solltest auch diese Gefühle möglichst ruhig, auf jeden Fall wertfrei und in Dir wahrnehmen. Ggf. Atemübungen machen und die Gefühle, Emotionen in Dir beobachten. Als Beobachter hast Du Abstand, Distanz zu Deinen Gefühlen und Emotionen. Anschließend lässt Du sie einfach vorbei-, weiterziehen, wie Wolken am Himmel… Desto mehr Du versuchst Gefühle, Emotionen zu verdrängen, sie nicht wahrzunehmen, desto mehr (ggf. völlig unbewusst) hältst Du sie fest.
* * * * * * * *
Wenn Du all die oben genannten Tipps umsetzt und in Dein Leben integrierst, bringst Du mehr Bewusstheit in Dein Leben und wirst schon nach relativ kurzer Zeit spüren, dass Du gar nichts extra tun musst, um Dich vollständig und lebendig zu fühlen.
Im dritten Teil geht es um weitere 5 Tipps, um bewusster zu leben und (wieder) zu einem höheren Bewusstsein zu kommen.
Erstmal schon viel Spaß bei der Umsetzung dieser oben genannten Punkte und integriere sie in Dein wundervolles Leben mit mehr Bewusstsein.
Was ist der Reiz an einem größeren Bewusstsein im Leben?
Für mich z.B. einfach schon allein die Vielfalt und Schönheit im Leben wieder besser wahrzunehmen… Es ist ein Geschenk!
Aber es gibt noch soooo vieles mehr…
Geh einfach selbst auf Deine eigene Entdeckungsreise damit und dabei. Glaube nicht was Dir irgendwer sagt oder erzählt, erfahre es einfach selbst!
Mach es zu Deiner eigenen Erfahrung und spüre es…!
Teil 3 kommt in einer Woche.
Ganz liebe Grüße
Deine Madeleine
Initiatorin von Selbsthilfe Glück
PS: Wenn Du Lust hast, schreibe mir sehr gerne (über das Kontaktformular) Deine Erfahrungen und Entdeckungen auf Deinem Weg zu einem bewussteren Leben. Ich freue mich auf Deine Erlebnisse und Dein Feedback.
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