Ziele setzen? Warum Ziele? Wofür Ziele? (Teil 1 Ziele)

Ziele setzen? Warum? Wofür?

Teil 1: Wofür sollen Ziele sinnvoll sein? Wofür sollen Ziele gut sein?

Werden Ziele nicht immer völlig überschätzt? So nach dem Motto: Ziele sind Träume und Träume sind Schäume?

 

Ob ein Traum eine Illusion ist entscheidet Dein handeln!

Ich war 21 Jahre alt, arbeitete am Tag 8 3/4 Stunden im Zweischichtsystem und verdiente mein Geld mit dem Frisieren von Haaren. Wir schreiben das Jahr 1993.

Zu DDR Zeiten war das ein Traumberuf. Nach der Wende hatte sich alles geändert. Für mich war Friseurin zwar nie ein Traumberuf, aber Dienstleistungen wurden besser angesehen, etwas besser bezahlt als andere Berufe wie z.B. Sekretärin und es gab Trinkgeld.

Mein Traum seit frühester Kindheit, die Arbeit mit Kindern und ein Pädagogikstudium wurde auf Grund meiner vielen Mittelohrvereiterungen und meinem daraus resultierendem schlechten Gehör abgelehnt. Die Vorstellung, mein Leben lang Haare zu frisieren, machte mich nicht froh, selbst nicht, wenn ich die Meisterausbildung für 16.000 DM um ein eigenes Geschäfts zu eröffnen gemacht hätte. Außer das ich damals auch nicht wusste woher ich das Geld für die Meisterausbildung hätte hernehmen sollen, machte der Gedanke ein Leben lang in diesem Beruf zu arbeiten mich eher unzufrieden und regelrecht panisch.

Aber was wollte ich dann? Da gab es nur ein Ziel: Irgendeinen anderen Beruf. Am liebsten hätte ich das Abitur gemacht was ja zu DDR Zeiten nur Ausnahmen vorbehalten gewesen war. Auf dem 1. Bildungsweg wären das 2 Jahre direkt gewesen, aber mir fehlte dazu auch die zweite Fremdsprache. Ich konnte nur Russisch und woher das Geld zum Leben nehmen während der zwei Jahre? Ich hatte eine kleine Wohnung die zwar nur 200 DM kostete, aber essen und leben wollte ich die zwei Jahre ja auch irgendwie. Das alles waren also K.O. Kriterien.

Das Abi auf dem 2. Bildungsweg nachzuholen, wären nicht nur 3 Jahre noch mal abends und samstags die Schulbank drücken gewesen, sondern vorher noch mindestens 4 Jahre Fremdsprache lernen. Alles in allem also mindestens 7-8 Jahre nur um erst mal das Abi nachzuholen und dann irgendwann vielleicht ein Studium oder anderen Beruf anzufangen bzw. zu lernen? Nein, so viel Zeit hatte ich nicht. Das musste schneller gehen und dann eben ohne Abitur.

Ich war bei einem Freund Robert, wo gerade noch eine anderer Kumpel Karl-Heinz hinkam und seinen defekten Computer durchsah. Wir kamen ins Gespräch und Karl-Heinz erzählte, dass sich bei ihm jemand vorgestellt hätte für den Verkauf in dem Computerhardwaregeschäft wo er Filialleiter war, aber sich noch nicht wieder gemeldet hätte und er dadurch nicht weiß ob es klappt.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Robert sagte, „kein Problem da sitzt auch jemand die sich verändern will und einen neuen Job sucht.“ Robert war herrlich, der stellte sich immer alles so einfach vor. Karl-Heinz wurde neugierig und ich erklärte den beiden Männern erst mal, dass ich keinen blassen Schimmer von Computern habe und in so ein Ding „wie ein Schwein ins Uhrwerk schaue.“ Robert sagte, “ach kein Problem, das kriegst Du hin.”

Karl-Heinz sagte: „Naja so was kann auch große Vorteile haben. Ich muss dir zwar alles erst erklären und beibringen, aber das ist manchmal einfacher als wenn jemand denkt er weiß alles. Außerdem sind eingeschliffene Fehler manchmal schwerer rauszukriegen und dauert deutlich länger.“ „Okay?!“ – kam ganz kleinlaut von mir. Mir war das aber alles in diesem Moment zu unheimlich und ich bat um einen Termin, wo wir das alles noch mal in Ruhe besprechen könnten, am besten Vor Ort in der Filiale. Ja keine Problem, ich bekam sofort einen Termin und fertig war´s.

Als ich ein paar Tage später in die Filiale kam, besprachen wir alles. Mir war wichtig das Karl-Heinz begriff und wusste, dass ich von Computern hard- wie softwaretechnisch wirklich keinen blassen Schimmer hatte. Wir sprechen vom Jahr 1993 🙂 !!! Karl-Heinz wollte trotzdem, dass ich in seinem Hardwaregeschäft anfange. Eine Stunde später war alles besprochen: ich verdiente sofort die Hälfte als ungelernte Kraft mehr als in meinem erlernten Beruf mit Trinkgeld; ich wollte den Laden umgeräumt haben -> kein Problem; Karl-Heinz sollte mich ordentlich anlernen und einweisen, damit ich das mit den Computern alles lerne -> selbstverständlich, mit Vergnügen. Wenn ich heute manchmal so zurückdenke – kann ich nur lachen und den Kopf schütteln… Junge Frau, keine Ahnung, einiges an Forderungen und auf dem Weg zum Erfolg, aber

Ziele – und das konsequente Verfolgen dieser Ziele zeigen Dir, was Du wirklich willst.

Ich kündigte daraufhin meinen Job in der Friseur-GmbH, wo ich gerade nach einem großen anstrengenden Kampf Gesellschafterin geworden war, obwohl ich auch im Betriebsrat war. Gesellschafterin blieb ich natürlich.

Mein Vater erklärte mich für verrückt, als ich ihm mittelte, dass ich gekündigt hatte. Ich war 21 Jahre und voller Tatendrang und wusste, dass ich das schaffen werde. Schlimmstenfalls hatte ich ja eine Berufsausbildung und konnte in den ungeliebten Job zurück. Friseurinnen wurden für einen  Hungerlohn inzwischen überall gesucht. Das war zwar für mich nicht wirklich eine Option, es beruhigte aber mein Umfeld und ich konnte loslegen. 

Veränderungen und deren Widerstände

Eine Woche nach Jobantritt musste ich schon den Laden selber schmeißen, was ich aber erst nach unserer Umräum-Aktion und am dritten Arbeitstag erfuhr.

Karl-Heinz musste für eine Woche zu einer Messe nach Dortmund. Per Handy (das war damals noch ein C-Netz und ein richtig großer Kasten) stand er in dieser Woche immer für mich parat. Karl-Heinz hielt alle seine Versprechen. Wir gaben Gas. Er lernte mich mit allen Tipps und Tricks an, er gab mir sein ganzes Wissen preis was er hatte, es gab keinerlei Wettkampf zwischen uns, sondern nur gemeinsam sind wir stark.

Wir machten beide viele Überstunden, wo er mir in aller Ruhe zeigte, wie man einen Computer zusammenbaut, repariert usw. 2,5 Monate später führte ich die Filiale mit Verkauf, Hardwarereparaturen, Händlervertriebsnetz usw. bereits allein. Karl-Heinz war schwer krank, ich besuchte ihn fast täglich in der Klinik. Er verstarb knapp ein ¾ Jahr später. Es war eine kurze, bewegte, schöne, anstrengende, manchmal ernsthafte und traurige Zeit mit Karl-Heinz, aber im Rückblick mit eines meiner schönsten und am bewegendsten Jahre…

In dieser Zeit habe ich soooo wahnsinnig viel gelernt und es war so intensiv…

Es war ein Wendepunkt in meinem Leben!

Doch davon sollten in meinem Leben noch mehrere kommen.

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Ziele sind es, die Dich im Leben voranbringen; sie sind der Katalysator für Deine Träume

Ziele sind die ersten Schritte auf jeder Reise im Leben, die wir unternehmen, und sie sind auch unsere letzten.

Für ein zufriedenes Leben ist es sehr wichtig, dass Du die Bedeutung und Wichtigkeit von Zielsetzung erkennst und dieses Wissen in Deinem Leben anwendest.

Willst Du etwas erreichen, wovon viele Menschen träumen, aber nur wenige Menschen erreichen? Dann mache aus Deinem Traum ein Ziel und arbeite jeden Tag darauf hin, es zu erreichen. Andernfalls bleibt es ein Traum oder eine vage Vorstellung, von der Du nicht glaubst, dass Du ihn je erreichen kannst? Mit einem Ziel siehst Du jeden Tag, dass Du langsam Fortschritte machst.

 

Was sind eigentlich Ziele?

Laut Wikipedia ist ein Ziel ein gewünschtes Ergebnis, das ein Mensch, Person oder ein System sich vorstellt, plant und verpflichtet, einen persönlichen oder organisatorischen Endpunkt in einer Art angenommener Entwicklung zu erreichen.“

Viele Menschen bemühen sich, Ziele innerhalb einer begrenzten Zeit zu erreichen, indem sie Fristen setzen. Mit anderen Worten, jede Planung, die Du für die Zukunft machst, unabhängig davon, was es ist, ist ein Ziel.

Also, das nächste Mal, wenn Du planst, Deine wöchentlichen Aufgaben zu erledigen oder Dich entscheidest, den neuen tollen Film nach der Arbeit anzusehen, ist das ein Ziel. Alle Deine kleinen Aufgaben im Alltag sind Ziele.

Diese Art von Zielen kennst Du und gehst damit um. Aber es gibt ja noch andere Ziele, die Du vielleicht bisher „Träume“ oder Wünsche nennst.

  • Mit 55 Jahren will ich finanziell unabhängig sein.
  • Ich will endlich eine Familie gründen.
  • Mit 35 habe ich mein eigenes Geschäft.
  • Einmal um die Welt reisen, das wär’s!
  • Freunde sagen immer, ich soll mal mein Leben aufschreiben.
  • In einem halben Jahr will ich beim Halbmarathon mitmachen.
  • Ich bin ganz neu in der Stadt und will einen netten Freundeskreis
  • oder was auch immer

Für diese Art von Wünschen brauchst Du wahrscheinlich einen Plan – und etwas Ausdauer. Oder noch besser: Du machst ein Ziel daraus.

Denn ohne einen Plan stimmt es meistens: Träume sind Schäume…

Aber mit einem Plan, Ausdauer und Durchhaltevermögen sowie Zuversicht und Elan werden aus Träumen Realität!

Genau nach dem Monatsspruch Oktober 2020: Beginne mit dem Notwendigen, dann mit dem Möglichen und dann wirst du das Unmögliche tun. – Franz von Assisi – 

Leider unterschätzen manche Menschen ihre eigen Kraft und deshalb beschäftigen wir uns im nächsten Teil auch mit den 6 Vorteilen von Zielen

bis dahin eine schöne Zeit

Deine Madeleine
Initiatorin Selbsthilfe Glück

 

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