Gefühle, Emotionen rauslassen und bewältigen

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Den Gefühlen freien Lauf lassen

Emotional Detox ist ein großer Vorsatz und bedeutet Emotionen, Gefühle rauslassen, zulassen, bewältigen und ist meistens in der Umsetzung mit etwas Übung verbunden. Wenn ich eines bisher dabei gelernt habe, dann ist es, wie gut es tut, seinen Gefühlen einfach mal freien Lauf zu lassen…

Mir war das zunächst nie so bewusst, aber die meisten von uns haben in ihrer Kindheit gelernt, Meister im Unterdrücken ihrer Gefühle zu werden, weil es weh tut Gefühle zu zeigen, oder weil es sich angeblich nicht gehörte, oder weil wir nicht akzeptiert wurden, wenn wir unsere Emotionen wie Wut, Angst, Freude, Spaß etc. frei ausgelebt haben. „Gefühleunterdrücken“ ist ein Volkssport.

 

Doch was passiert mit unterdrückten Gefühlen, die nicht an die Oberfläche kommen dürfen?

Ich bin keine Psychologin, aber jeder von uns kann sich das gleichermaßen ausmalen, wenn wir uns vorstellen, dass all unsere Gefühle und Gedanken Energien sind… positive wie negative. Über längere Sicht werden die meisten durch unterdrückte Gefühle schlecht gelaunt, aggressiv oder krank…

Kommt ein starkes Gefühl in uns auf, dann geschieht dies nicht ohne Grund. Wir reagieren unbewusst auf etwas in unserer Umwelt. Meistens geht es beim Wahrnehmen eines Gefühls in erster Linie nicht einmal darum, dass wir sofort reagieren und ein Problem lösen müssen. Oftmals geht es einfach nur darum, die Energie abfließen zu lassen.

Und wenn wir uns mal kurz erinnern, wie gut es sich angefühlt hat, als wir wirklich Tränen gelacht oder unsere Energie aus einem „Wutanfall“ in Form von Bewegung ausgetobt haben, dann wird uns immer klarer, dass Gefühle nichts Negatives an sich haben. Kleinkinder weinen in einem Moment und können zwei Minuten später schon wieder aus vollem Herzen lachen. Genauso trauern sie. Sie sind eben noch viel mehr wirklich im Augenblick, im Moment. Dieser Umgang mit Gefühlen scheint also vollkommen natürlich zu sein! Die Gefühle müssen über kurz oder lang raus gelassen werden!

 

Wie gehen wir als Erwachsene aber oft mit unseren Gefühlen um? Insbesondere den vermeintlich negativen?

Wir erleben sie natürlich genauso wie damals als Kind, doch bewerten wir sie sofort als unangenehm oder sogar als unangebracht und beginnen, sie zu unterdrücken. Schon früh haben wir gelernt, dass wir uns nicht die Blöße zum Weinen geben sollen oder dass wir doch gar keine Angst haben brauchen….In unserer Kindheit wurden wir also schon zum Unterdrücken von Gefühlen angeleitet.

Kein Wunder, dass wir dies auch noch in unserem Erwachsenendasein bis ins hohe Alter tun. Das Unterdrücken gilt jedoch nicht nur für negative Gefühle. Auch positive Gefühle werden von uns zunächst im Kopf zensiert, bevor wir sie wirklich leben. „Ist es jetzt angebracht, dass ich mich freue?“…“Wie reagieren dann wohl die anderen?“… „Ich kann doch jetzt nicht vor Glücksgefühl einfach rumspringen und laut jubeln, weil ich mich so über mein neues Auto, die 1 in der Abschlussarbeit oder meine neue Bestzeit im Laufen freue… oder weil ich einfach Spaß am Leben habe!… oder einfach die Welt und einige Menschen liebe…“ Wir sind unbewusste Meister im Unterdrücken von Gefühlen und kreieren damit in vielen Fällen unser eigenes Unglück, unseren Frust und sogar ernsthafte Krankheiten.

 

Schritt für Schritt das ungesunde Muster durchbrechen

Die Umstellung ist natürlich nicht immer so einfach. Doch ich finde, der erste Schritt, um etwas zu verändern, ist immer das Bewusstsein der Situation. Wir können uns über einige Zeit im normalen Alltag beobachten und registrieren, wann und wie oft wir unsere Gefühle in Schach halten, statt ihnen früher oder später freien Lauf zu lassen.

Viele Gefühle sind schon uralt und kommen immer wieder hoch (bzw. werden gleichzeitig immer wieder unterdrückt). Einige Gefühle entstehen gerade aus neuen Situationen heraus. Das Beobachten meiner Gefühle über einige Wochen hat mir persönlich sehr geholfen! Es hat mir sowohl „alte Bekannte“ als auch völlig neue, spontane Gefühlsregungen gezeigt und wie ich darauf reagiere.

 

Lernen, unsere Gefühle frei auszuleben!

Der zweite Schritt ist dann etwas mutiger. Wir werden aktiv! Wenn wir beobachten und spüren, dass sich ein Gefühl in uns regt, können wir uns bewusst dafür entscheiden, es wirklich zu leben! Wir können uns sogar in das Gefühl hineinsteigern! Das muss ja nicht gleich der Sprung auf den Tisch sein! Auch hier gilt: Klein anfangen!

Ich bin zum Beispiel von manchen Filmen so gerührt, dass mir automatisch Tränen in die Augen steigen. Sofort dachte ich immer: „Du kannst doch jetzt nicht wegen solch eines Films anfangen zu weinen!“ Aber warum eigentlich nicht?! Und so ließ ich es bewusst zu und schaute mir diese Filme in meinen geschützten 4-Wänden immer und immer wieder an, bis ich tatsächlich Rotz und Wasser heulte. Ich habe mich richtig in die Situation und in mein Gefühl hineingesteigert!

Nachdem keine Tränen mehr flossen, kam ein neues Gefühl in mir auf: FREUDE! ERLEICHETERUNG! Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich mit meinem verheulten Gesicht einfach nur bis über beide Ohren lachen musste. Vor Freude über den Film, vor Glück über meinen Gefühlsausbruch…wer weiß?! Auf jeden Fall war dieses kleine „Ritual“ wie eine innere Reinigung! Es tat unendlich gut!

 

Wir sollten uns öfter FÜR unsere Gefühle statt gegen sie entscheiden

Ich bin daher absolut dafür, dass wir uns öfter FÜR unsere Gefühle entscheiden! Wir sollten aus vollem Herzen lachen, auch wenn uns andere komisch anschauen, oder nach einem miesen Tag einfach mal eine Runde heulen oder unsere Wut an unserem Kopfkissen rauslassen. Gefühle sind doch menschlich und gehören zu uns!

Indem wir sie permanent unterdrücken, schaden wir nur uns selbst. Und wer weiß, vielleicht kreischt ja demnächst im Bus Dein Sitznachbar vor Freude los oder springt vom Schreibtisch auf und Du kannst ihn ermutigen und gemeinsam mit ihm lachen…

Fang einfach mal an und schau wie gut es Dir tut, endlich Du Selbst zu sein, Dein Inneres zeigen zu dürfen und können. Gib Dir selbst die Genehmigung dazu!!!

 

Du traust Dich nicht und hast Angst wegen der Leute?

Weißt Du, es gibt immer jemanden dem irgendwas nicht passt oder der über Dich redet. Egal, auch wenn Du Dich 100% konform verhältst. Dann heißt es: „Ja die hat ja gar keine eigene Meinung…“ Bla, bla, bla… Pfeif auf die Leute. Manche Leute wussten sehr viel mehr über mich, was ich tat, machte und wie ich angeblich war, als ich selbst… 😉

Mach Dich frei von den Leuten… Wo sind denn die Leute wenn es Dir schlecht geht oder Du krank bist vor lauter unterdrückten Gefühlen? Wer ist dann da? Nein nicht die Leute, sondern wenn Du Glück hast, sind ein paar wenige ausgewählte Menschen mit Herz da, die Dein Inneres sehen, die mit Dir lachen und weinen…

Du bist nicht das was andere über Dich sagen oder denken. Du bist Du Selbst!

Also tu Dir selber Gutes sooft es geht. Du schützt damit Deine Gesundheit und zusätzlich wirst Du immer besser Dein wahres Selbst nach außen transportieren können.

 

Gelingt mir das immer und sofort?

Nein. Ich kann schlecht negative Gefühle oder Verletzungen raus lassen. Auf Grund von bestimmten Umständen habe ich mir das frühzeitig abtrainiert und in mich reingefressen.. Nein ich wurde nicht dick, wie viele jetzt denken, ich brauchte ja keinen Panzer.

Ich hatte oft das Gefühl von allein sein und das mich keiner kennt… (wunderschönes Lied von Nena, eines meiner Lieblingslieder und hat viele Parallelen: “In meinem Leben“) Doch durch das Gefühl, dass mich keiner wirklich kennt und versteht, keiner wahrnimmt wenn ich verletzt werde…, fühlte ich mich oft innerlich allein/einsam, auch wenn ich es im außen gar nicht war… Diesen inneren Schmerz, dieses Gefühl von Einsamkeit suchte sich im Laufe der Jahrzehnte dann den Weg über meinen Körper – um endlich gesehen, angenommen und bewältigt zu werden…

Auch für mich war und ist es ein Prozess. Es ist wie bei einer Zwiebel, Schale für Schale muss geschält werden bis man am Herzstück ist. Erst ging es zögerlich mit kleinen Schritten los, dann wurden es immer mehr und größere. Inzwischen fühle ich mich damit deutlich leichter, befreiter und freier als noch vor vielen vielen Jahren…

Bin ich schon am Ende des Prozesses? Ich glaube nicht. Ich bin davon überzeugt, Persönlichkeitsentwicklung, Weiterentwicklung, persönliche Reife, Wachstum und Weisheit hört nicht einfach auf. Das geht solange weiter wie es der Mensch selber gern möchte. Ich finde das wunderschön, es ist ein riesen Geschenk und ich freue mich darüber/darauf !!! 🙂

Ich wünsche Dir viel Leichtigkeit, Spaß und Freude in Deinem Leben und beginne noch heute! JETZT!

Alles Liebe

Deine Madeleine
Initiatorin Selbsthilfe Glück

 

Emotionen – die (un)heimliche Macht?

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