Bist Du bereit für eine innerlich tief erfüllende Beziehung?

Bist Du bereit für die beste Beziehung Deines Lebens? Dafür brauchst Du nicht nur den richtigen Partner, sondern vor allem innere Reife.
Was sind eigentlich die Voraussetzungen für eine wirklich gute Beziehung? Viele denken, sie müssten dafür nur den richtigen Partner finden. Doch bevor wir den Traumpartner finden, müssen wir zuerst bei uns selbst ansetzen. Wenn wir bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllen, kann eine Beziehung auch mit dem besten Partner scheitern.
Beziehung bedeutet eine Verbindung zu jemanden oder etwas und ist ein wechselseitiges Verhältnis, ein innerer Zusammenhang.
Folgende Voraussetzungen brauchst Du für eine wirklich glückliche Beziehung
1. Du versuchst nicht, andere zu verändern
Wenn wir Fehler an unserem Partner/in entdecken oder etwas, das wir für einen Fehler halten, tendieren wir oft dazu, diese ändern zu wollen. Manchmal, weil diese Fehler uns stören, manchmal weil wir denken, es würde dem anderen helfen. Das tut es jedoch nicht. Warum?
Es ist gut, den anderen auf seine Schwächen aufmerksam zu machen, jedoch ist es seine eigene Entscheidung, ob er daran etwas verändern möchte oder nicht. Das musst Du akzeptieren.
2. Du kennst die Bedeutung von “Gleichberechtigung”
Gleichberechtigung heißt nicht, dass ihr jede Rechnung immer 50/50 teilen müsst und jede einzelne Arbeit im Haushalt von beiden gleichermaßen ausgeführt werden muss.
Es heißt aber, dass die Wünsche und Ansprüche beider Partner gleich wichtig sind, dass nicht einer von beiden alle Lasten tragen muss und dass man sich gegenseitig Respekt entgegenbringt. Jeder sollte seine Talente da einsetzen, wo sie gerade gebraucht werden. Arbeit sollte daher sachorientiert aufgeteilt werden und nicht nach Geschlecht. Außerdem sollte jeder zu seinem Recht auf Befriedigung seiner Wünsche und Bedürfnisse kommen, wobei ggf. jeder der beiden Partner mal ein Stückchen zurückstecken muss.
3. Interesse für den Anderen
Ehrliches und ernsthaftes Interesse für den Anderen haben und zeigen. An seinen Ideen, Gedanken, Wünschen und Bedürfnissen interessiert sein und teilhaben zu wollen, ist ein Grundstein für eine erfüllte Beziehung, wo Hingabe möglich wird. Wenn sich immer alles nur um einen der Partner dreht, wird das auf Dauer nicht erfüllend sein und man wird sich zwangsläufig verlieren. Genauso ist es, wenn Dir egal ist, was Dein Partner/in tut, bewegt, beschäftigt, sorgt usw.
Interesse bedeutet sich für den anderen Menschen wirklich zu interessieren, sich Zeit zu nehmen für seine Gedanken, Ideen, Gefühle, Probleme und Sorgen. Diese sollten auch nicht sofort beurteilt oder gar verurteilt werden, sondern Du solltest sie erstmal wertfrei anhören und annehmen.
Denke mal an Dich selber, wann fühlst Du Dich am meisten angenommen so wie Du bist? Wenn man Deine Aussagen sofort zerlegt, beurteilt oder gar verurteilt? Oder wenn Dir jemand wirklich aufmerksam und aktiv zuhört? Dich so annimmt wie Du bist und fühlst? Dich ggf. mit Fragen in Deinen eigenen Überlegungen weiterbringt und unterstützt? Dich anregt Dir selber immer klarer zu werden über Deine Wünsche, Ideen, Problemlösungen …? Ein ruhiger sachlicher Austausch stattfindet oder Du Dich mit der anderen Person streitest?
Wenn Du Dir diese Fragen selbst beantwortest, dann weißt Du genau wie Du mit Deinem Partner/in umgehen kannst damit er/sie sich von Dir angenommen, aufgehoben, ernstgenommen fühlt.
4. Wertschätzung
Wertschätzung für den anderen hat sehr viel mit Respekt, Achtung, Anerkennung und eben den Wert des Menschen zu tun, auch für seine Andersartigkeit. Meines Erachtens ist das eine tragende Säule für eine gelingende Beziehung.
Manchmal kommt es in längeren Beziehungen vor, dass die Wertschätzung sinkt, weil man meint seinen Partner/in mit all seinen Macken und Fehlern zu kennen. Wenn Dir das passiert bzw. Dir vielleicht sogar schon öfter passiert ist, dass Dein Partner/in an Wertschätzung bei Dir verliert, schau in Dich hinein, das hat ganz viel mit Dir selber zu tun. Überprüfe u.a. Deine eigenen Glaubenssätze. Bsp. Ist ein Mensch für Dich nur wertvoll, wenn er perfekt ist? Musstest Du immer perfekt sein? Wie tolerant bist Du? Was verbindest Du persönlich überhaupt mit Wertschätzung? Geht es Dir um das Äußere oder um das Herz des Menschen? Schätzt Du Dich selber wert? Kritisierst Du Dich andauernd selbst? …
Oftmals ist Dein Partner/in Dein Spiegel und hilft Dir in Deinem eigenem Entwicklungsprozess, wenn Du mit den Schwierigkeiten in Deiner Beziehung richtig umzugehen weißt.
5. Dankbarkeit
Dankbarkeit heißt nicht das Du ständig auf die Knie fallen sollst, sondern damit ist gemeint, dass Du nicht alles als selbstverständlich hinnimmst. Im Leben ist gar nichts selbstverständlich, nicht mal das Du Deinen nächsten Atemzug machst.
Also ist es auch nicht selbstverständlich das Dein Partner/in da ist. Viel zu oft wird an Kleinigkeiten rumgenörgelt oder es wird alles als völlig „normal“, als selbstverständlich hingenommen. Auch Dein Partner/in hört gerne mal, genau wie Du selbst, ein Dankeschön oder spürt gerne die Freude und Dankbarkeit für sein Dasein von Dir. Leider wird das in längeren Beziehungen häufig erst wieder richtig bewusst, wenn richtige Krisen entstehen z.B. durch Krankheit oder wenn der Partner/in irgendwann mal nicht mehr da ist, aber dann ist es zu spät.
Die Unglücklichen fordern, die Glücklichen sind dankbar!
6. Du bist unabhängig
Abhängigkeit ist schlecht für jede Art von Beziehung. Mache Dir immer wieder bewusst, dass Du ein eigenständiger Mensch bist und Deine eigenen Qualitäten und Werte hast. Und dass Du Dich nicht allein über Deine Beziehung oder Deinen Partner/in definierst.
Unabhängig zu bleiben entspannt die Beziehung, da dem anderen weniger Erwartungen auferlegt werden. Nicht umsonst heißt es: “Wenn Du etwas liebst, dann lass es frei”. Wirkliche wahre Liebe findet sich immer wieder, auch wenn zwischenzeitlich mal etwas Abstand drin war. Für manche Paare hat sich zum Beispiel das 80/20-Prinzip bewährt: Verbringe 80% Deiner Freizeit mit Deinem Partner/in, aber 20% für Dich alleine oder mit Freunden. So hat man ausreichend Zeit für sich und kann die gemeinsame Zeit gleichzeitig mehr wertschätzen. Besprich mit Deinem Partner/in, welcher Wert für Euch beide der passende ist, damit sich keiner vernachlässigt fühlt und trotzdem jeder genug Zeit für sich selbst hat. Außerdem kann jeder die Beziehung mit seinen eigenen allein erlebten Erfahrungen und Erlebnissen bereichern.
7. Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben
Du musst nicht alles erreicht haben, was Du Dir für Dein Leben vorgestellt hast. Du musst noch nicht einmal genau wissen, was Dein konkretes Ziel im Leben ist. Aber Du solltest fest verinnerlicht haben, dass Du selbst für Dein Leben verantwortlich bist – nicht Deine Eltern, Freunde oder Dein Partner/in. Diese Erkenntnis ist ebenfalls wichtig, um unabhängig zu bleiben. Du bist der Gestalter Deines Lebens und übernimmst die Verantwortung darüber. Das bedeutet, auch wenn Du mit etwas unzufrieden bist, dass Du dafür verantwortlich bist, ob Du in der Opferrolle bleibst oder aktiv durch Veränderung Deine Situation veränderst und verbesserst.
Dein Partner/in ist lediglich dafür da und auch nur wenn er wirklich selbst dazu bereit ist, Dich zu unterstützen, Dir Mut zu zusprechen, ggf. auch das eine oder andere Mal den Rücken frei zu halten usw. Wenn Du einen solchen Partner/in hast dann sei froh darüber, aber sei sehr vorsichtig und achtsam dabei, wenn Du dauerhaft eine gelingende Beziehung führen möchtest, dass die Waage nicht zu schief wird, siehe Punkt 2.
8. Du bist ein guter Zuhörer
Damit sind zwei Dinge gemeint: Zum einen solltest Du es beherrschen, jemandem zu zuhören, ohne ihn ständig zu unterbrechen, um direkt von Dir selbst zu erzählen. Zweitens gehört zu gutem Zuhören auch, zu wissen, wann der andere einen Rat benötigt und wann er sich einfach nur etwas von der Seele reden möchte.
Wenn Du Dir nicht sicher bist was er gerade jetzt braucht, hilft die ganz einfache Frage: Möchtest Du einen Rat oder möchtest Du das ich einfach zuhöre?
Aktives Zuhören heißt aber auch wirkliches Zuhören und nicht nur an der einen Seite rein und auf der anderen wieder raus oder so halb nebenbei. Ansonsten fühlt sich der andere, spätestens wenn er eine Zwischenfrage stellt, nicht ernst- und wahrgenommen.
9. Du weißt, was Du von einer Beziehung willst
Jeder von uns hat eine andere Vorstellung davon, was er sich in einer Beziehung oder von einem Partner/in wünscht. Das herauszufinden ist ein sehr wichtiger Schritt, wenn Du eine dauerhaft gelingende und erfüllende Beziehung führen möchtest. Nicht jeder Mensch kann Deine Ansprüche erfüllen – und ändern sollst und wirst Du ihn ja nicht!
Überlege Dir zum Beispiel, welche Deine A-Kriterien sind (vielleicht Ehrlichkeit oder Treue) und welche Deine B- oder C-Kriterien (vielleicht gemeinsame Hobbys). Dein Partner sollte Deine wichtigsten Ansprüche, also all Deine A-Kriterien erfüllen, da gibt es keine Kompromisse auf Dauer, wenn Du eine glückliche Beziehung führen möchtest. Bei den B- und C-Kriterien kannst Du entscheiden, ob Du bereit bist, Kompromisse einzugehen.
10. Du suchst nicht nach jemandem, der Deine Wunden heilt
Dein Partner/in ist nicht dafür verantwortlich, Dich nach einer schweren Lebensphase zu heilen, Dich wieder glücklich oder zu einem besseren Menschen zu machen. Glück und Unversehrtheit werden sich von alleine wiedereinstellen, wenn ihr eine authentische und gute Beziehung führt. Die Verantwortung dafür liegt jedoch nicht allein bei dem anderen.
Wenn Du Dir selbst genügst, wenn Du ganz bist, dann ist Dein Partner/in nicht mehr verpflichtet, Dich ganz zu machen, Du bist es ja schon. Stattdessen kann er Dich auf eine andere Art und Weise ergänzen: Ihr könnt zusammen zu etwas werden, das ihr alleine nicht wart, auch wenn ihr jeder für sich schon wertvoll und einzigartig seid. Dadurch entsteht und erwächst etwas Neues, etwas Zusätzliches, bestenfalls etwas Wundervolles was sich stetig weiterentwickeln kann.
11. Du kommunizierst produktiv
Klingt trivial, ist jedoch essentiell. Zu viele Probleme entstehen dadurch, dass Menschen nicht richtig miteinander kommunizieren, Dinge verschweigen oder Missverständnisse
produzieren.
Du solltest aussprechen, was Du denkst und was Du Dir vorstellst. Und Du solltest auch aktiv zuhören und annehmen, was der andere Dir sagen will. Dafür ist es zum Beispiel wichtig, deutlich zu sein und nicht in Rätseln zu sprechen. Dein Partner kann nicht Deine Gedanken lesen. Also lieber nochmal nachfragen, wenn Du Dir bei etwas nicht sicher bist, anstatt subjektive Annahmen über das Gesagte zu treffen, durch die weitere Missverständnisse entstehen können.
Kommunikation ist ein Grundpfeiler einer jeden Beziehung. Ihr seid zwei unterschiedliche Wesen und über die Kommunikation könnt Ihr Euch auf allen Ebenen erreichen. Kommunikation ist nicht nur Sprache. Körpersprache ist nonverbale Kommunikation und wird auch als Kommunikation der Sinne bezeichnet. Nonverbale Signale sind u.a. Mimik, Gestik, Haltung, Bewegung, die räumliche Beziehung, Berührungen, die Kleidung…
12. Du bist positiv egoistisch
Positiver Egoismus bedeutet, für sich selbst zu sorgen und nicht die Bedürfnisse anderer Menschen über die eigenen zu stellen. Nur, wenn Du Dich ausreichend um Deine eigenen Bedürfnisse kümmerst und es Dir gut geht, hast Du die Kraft auch dem anderen zu helfen, zu unterstützen und Deine Freude und Liebe an ihn weiterzugeben.
Dieser Punkt hat sehr viel mit Selbstliebe, Selbstwert, Selbstbewusstheit zu tun. Du kannst auf Dauer anderen nur so gut sein, wie es Dir selber gut geht. Deshalb stimmt hier nach wie vor der alte Bibelspruch: Liebe Deinen nächsten, wie Dich selbst – nur andersrum: Liebe Dich selbst, wie Deinen nächsten…
13. Du bist innerlich bereit für eine Partnerschaft
Nicht zuletzt: Du musst natürlich bereit sein, eine dauerhafte Verbindung zu einem anderen Menschen einzugehen. Mit der Einstellung “Das wird eh nur ein paar Jahre halten” kann keine andauernde Beziehung entstehen.
Wenn Du nicht bereit bist, Dich in einer Beziehung zu engagieren, Dir dafür Zeit zunehmen und einzuräumen, Dich auch entsprechend zu öffnen, an Dir selbst zu arbeiten… wird die Beziehung nicht funktionieren, geschweige zu einer intensiven erfüllenden Beziehung wachsen. Wenn Du alte Beziehungen losgelassen hast und in Einklang mit Dir selbst und Deinen Wünschen bist, dann ist der Weg offen, mit einem anderen Menschen in eine gemeinsame Zukunft zu gehen.
Sei bereit für die Liebe
Und, wie viele der Anzeichen treffen auf Dich zu? Falls es noch nicht so viele sind, keine Sorge, schließlich kannst Du zwar nicht den anderen, sehr wohl aber Dich selbst verändern.
Du musst Dich nicht verbiegen oder anpassen, sonst würdest Du ja Deine eigenen Bedürfnisse nicht mehr erfüllen.
Aber an solchen Dingen wie der eigenen Kommunikationsfähigkeit, ausreichender Selbstfürsorge oder der Einstellung zur Gleichberechtigung kann jeder arbeiten, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen.
Wenn Du gerade in einer Beziehung bist, kannst Du auch mit Deinem Partner gemeinsam daran arbeiten, dass jeder sich den Kriterien annähert, sofern er dazu bereit ist. So kann eine Beziehung auf ganz besondere Art und Weise wachsen und sich weiterentwickeln.
Und vergiss auch bei Deiner Beziehung nicht Deine eigenen Grundwerte. Dazu zählen mit Sicherheit auch: behandle Deinen Partner immer nur so wie Du auch selbst behandelt werden möchtest.
Wenn Du Geborgenheit, Hingabe, fallen lassen können, Liebe und Glück in Deiner Beziehung erleben und erfahren möchtest, dann geht das nur über einen liebevollen, achtsamen, gelassenen, offenen und ehrlichen Umgang miteinander. Ganz nach dem Motto: Was man liebt das hegt und pflegt man! und seit Tausenden von Jahren gibt es diese Weisheit: Was du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem andern zu!
Ich wünsche Dir eine glückliche und tief im Inneren erfüllende Beziehung!
Deine Madeleine
Initiatorin Selbsthilfe Glück