Unterschied zwischen Angst und Vorsicht?


 

Was ist der Unterschied zwischen Angst und Vorsicht?

Angst und Vorsicht liegen oft eng beisammen und doch ist der Unterschied sehr groß. Während das eine wachsam und sicher macht, lässt einen das andere den Kopf verlieren oder man erstarrt. Doch wie bringen wir uns selber oder unseren Kindern diese Grenze bei? Insbesondere wenn es um fremde Menschen geht, ist das oft eine Gratwanderung.

Die Medien können ganz schön in Unruhe versetzen. Das konnte jeder jetzt in den letzten Monaten mit Corona am eigenem Leib erfahren und nun geht es schon wieder los, die Angst vor der 2. Welle.

Was in den Medien oder bei den Eltern als Paranoia geschürt wird, landet beim Zuschauer oder beim Kind und versetzt dieses in einen Zustand der Angst. Diese Angst ist von Vorsicht oft weit entfernt und hindert Dich oder Dein Kind schlimmstenfalls daran, sich bei Gefahr an einen Anderen oder als Kind an einen Erwachsenen zu wenden. Der Mittelweg ist hier wie immer die richtige Wahl.

 

Doch wie geht man diesen Weg selbst?

Um den anderen Menschen oder dem Kind hier ein Vorbild sein zu können, lohnt sich auch etwas Eigenreflexion.

Wir alle haben das als Kinder schon mal erlebt und es ist in den letzten Jahren nicht weniger, sondern mehr geworden.

Angst, Sorgen – entstehen oftmals durch fehlende Entscheidungen

 

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?

Sobald Kinder allein unterwegs sind, kommt bei Eltern ganz automatisch Sorge auf. Es könnte so viel passieren. Die Angst vor Pädophilen steht dabei häufig ganz oben auf der Angstmacherliste. Es wird so viel in den Medien verbreitet, die Angst vorm Schwarzen Mann, jetzt die Angst vor Corona, die Angst vor Verbrechen, die Angst vor der zweiten Welle, die Angst vor einem Einbruch … ist ganz präsent und natürlich auch nicht unberechtigt.

 

Doch wie warnen wir andere Menschen oder das Kind, ohne es in Angst und Schrecken zu versetzen? Wie vermitteln wir, worum es geht? Wie sensibilisieren wir für Vorsicht, aber nicht Angst?

Das fängt bei der Wortwahl an:

  • Geh nie mit einem Fremden mit“ hat für das Kind wenig Aussagekraft und viel Interpretationsspielraum. Wer gilt als fremd? Der Postbote der täglich an der Tür steht oder die Kassiererin im Supermarkt, die einfach nur freundlich sein will. Das Kind braucht es hier ganz genau und praktisch. Also sage ihm, mit wem es sprechen darf und wann es lieber das Weite sucht.
  • Das ist bei Corona nicht anders, „Abstand, niemanden anfassen….“ Wo ist aber das Problem, wenn ich jemanden anfasse und mich anschließend desinfiziere. Was soll ich denn machen? Atmen muss ich doch irgendwie noch. Da kommt dann die Alltagsmaske… Okay. Aber ist es nicht wichtiger wie ich auch mit der Alltagsmaske anschließend umgehe?

Viele bekommen die halbe Panik wenn ihnen jemand ohne Maske entgegentritt (ist deutschlandweit z.Z. regional sehr unterschiedlich), aber auch da wo die Angst da ist liegen die Masken dann auf Tischen, Theken, hängen im Auto am Innenspiegel oder zuhause auf der Küchenablage oder hängen an der Türklinke usw. Könnte es dann nicht sein, das dass Ganze mit der Maske nur eine Scheinsicherheit ist?

Passt dieses Verhalten denn dann mit der Angst überhaupt zusammen?

Oder hast Du nicht eigentlich nur Angst, weil die Nachrichten, Medien Dir ständig ins Hirn blasen, denn das Radio läuft ja ständig nebenbei und mindestens einmal in der Stunde bekommst Du die entsprechenden Infos mit erschreckenden Worten? Möglich oder? Ja, nun kannst Du natürlich sagen, die Medien sind schuld. Tja das ist einfach, aber die Medien sind auch nur wirtschaftliche Unternehmen und brauchen Verkaufszahlen, Klickzahlen, Einschaltquoten usw. Dabei kannst Du nur bedingt Einfluss nehmen. Aber Du kannst bei Dir selbst Einfluss nehmen.

 

Indem Du mal Dein eigenes Verhalten reflektierst

Überlege Dir doch mal wie Du handelst? Wie oft Du bewusst die Nachrichten ausschaltest? Oder wie Du mit Deiner Maske umgehst? Wie Du Dich gegenüber anderen Menschen derzeit verhältst? Und dann schau Dir doch mal an: Wie konsequent Du handelst? Wie stimmig und durchdacht Du handelst? Und wie gehst Du mit all den Dingen (Infos, Nachrichten, Maske usw.) um?

Oder springst Du nur noch wie ein Pingpong-Ball hin und her zwischen all den Nachrichten, Infos usw.?

  • Früher hieß es immer, machen sie ihrem Kind keine Angst mit Schauergeschichten und allzu drastischen Worten. Es muss nicht wissen, was der Fremde ihm möglicherweise antun kann. Es gibt auch andere gute Gründe, nicht mit Fremden mitzugehen oder Essen anzunehmen. Ein Argument ist, dass die Eltern dann nicht wissen, wo das Kind ist, ein anderes, dass man nicht weiß, woher das Essen kommt und was vorher damit passiert ist. Das versteht nun wirklich jedes Kind!

 

Frage Dich: Wovor habe ich wirklich Angst?

Kinder lernen durch Nachahmung und deshalb ist es schnell passiert: Du überträgst Deine eigenen Ängste auf Dein Kind. Die eigene Furcht wird als Vorsicht verpackt und dem Kind vermittelt. Doch das kann einen unerwünschten Effekt haben. Dein Kind hört die Doppelbotschaft, die sich dahinter verbirgt und das selbst, wenn Du diese gar nicht wahrnimmst. Das macht unsicher – und Unsicherheit verwandelt sich sehr schnell in Angst. Die wiederum kann dazu führen, dass Dein Kind sich nichts mehr traut und Kontakte mit Fremden generell vermeidet. Wenn es nicht sicher ist, worum es bei Deiner Sorge genau geht, geht es selbst auf Nummer sicher und fährt eine Vermeidungsstrategie.

Genau das Alles beobachte ich derzeit in den Medien, bei Politikern, bei Entscheidungsträgern, bei Investoren, bei Hilfsprogrammen. Die Förderprogramme werden teilweise Gießkannenartig bis Ende 2021 bereits jetzt beschlossen und enthalten auch dadurch die Gefahr die Wirtschaft nicht am Laufen zu halten, sondern schüren schon jetzt die Angst für das was vielleicht noch kommen könnte. Andererseits wird an den Stellen, wo es wirklich nötig wäre zu wenig getan. Soll das alles richtig sein?

Ich hatte gehofft, das Corona uns auch lehren kann, was nicht so gut war und nun passiert eher das Gegenteil, es besteht zunehmend die Gefahr es wird noch schlimmer, denn wir dürfen nicht vergessen, im März nächsten Jahres beginnen die Wahlen wieder in Deutschland…. 

 

Mache Dir klar, wo Deine tiefsten Ängste bei dem jeweiligen Thema liegen

Es ist immer das Gleiche, egal ob es um Dein Kind geht, um Corona oder ein anderes Thema.

Geht es wirklich um Corona oder Dein Kind? Oder hast Du vielleicht selbst eine unangenehme Erinnerung, die jetzt wieder nach oben drängt. Wenn Du spürst, dass sich hinter der sichtbaren Sorge mehr verbirgt, dann kannst Du Dich entscheiden: Entweder Du bearbeitest das Thema und kannst dann wieder klar kommunizieren, frei handeln oder Du lässt andere teilhaben – allerdings immer altersgerecht und ohne es zu ängstigen oder zu schockieren oder 2. Du bleibst in Deiner Angst stecken und läufst immer davor weg.

Ich kann Dir jetzt schon sagen, das der 2. Weg zunächst leichter aussieht, aber auf Dauer nicht ist.

Ja, es ist nicht immer ganz einfach, sich den eigenen Dingen, Ängsten, Sorgen usw. zu stellen, aber weißt Du wie viel wunderbare Energie und Kraft Du durch das andauernde völlig sinnlose weglaufen vergeudest? Du müsstest Dich nur mal ein paar Stunden oder Tage der Angelegenheit stellen, Dich damit auseinandersetzen und es auflösen. Anschließend wärst Du da durch. Aber nein, Du investierst Dein ganzes Leben lang Kraft zum Weglaufen, davon laufen, tust Dir selber weh, versteckst Deine Gefühle, versucht zum Eisblock zu werden damit ja keiner was merkt. Glaubst Du tatsächlich das alles hinterlässt keine Spuren in Deinem Körper, Deinem Geist, Deiner Seele, ja Deinem ganzen Leben?

Krise als Chance (Corona)

Nach der Klärung und Auflösung hättest Du genau diese Kraft, Energie, Elan für viel schönere Dinge in Deinem Leben zur Verfügung. Aber das ist Deine eigene Entscheidung!

 

Der beste Schutz – ein gesundes Selbstbewusstsein. Dann ist auch der Unterschied zwischen Angst und Vorsicht deutlich

Wenn Du Dein Kind vor gefährlichen „Fremden“ schützen willst, dann gibt es ein recht einfaches Mittel, das die besten Voraussetzungen schafft. Kann Dein Kind „Nein“ sagen? Denn Kinder spüren schon recht genau, ob etwas mit rechten Dingen zugeht oder jemand versteckte Motive hat. Darf es diesem Gespür dann folgen, so ist der Schritt zum klaren Nein nicht weit.

Da wird der Unterschied dann weniger zwischen fremd und bekannt gemacht, sondern mehr zwischen dem, was sich gut anfühlt und was eher unheimlich. Es reicht dabei nicht, Deinem Kind zu sagen, dass es “Nein” in bestimmten Situationen sagen darf. Das Recht auf ein “Nein” muss spürbar sein, damit Dein Kind instinktiv richtig – und eben mit der nötigen Vorsicht – reagiert. Hier sind wir beim Unterschied zwischen Angst und Vorsicht.

 

Warum kommt hier immer wieder das mit dem Kind?

Weil auch Du, egal wie alt Du bist, noch immer ein inneres Kind in Dir hast. Mit dem solltest Du genauso achtsam und liebevoll umgehen, wie mit anderen Kindern.

Gerade Angst hat sehr oft etwas mit unserem eigenem inneren Kind zu tun. Du kannst alles was Dein Kind früher vielleicht mal nicht bekam als es das benötigte (egal aus welchen Gründen) – kannst Du ihm heute selbst geben und dann lösen sich sehr viele Dinge u.a. sehr oft Angst wie von selbst auf. Aber wenn Du von “Innerer Kindarbeit” noch nichts gehört hast beginne einfach mal mit den vorher genannten Punkten und hinterfrage Dich selbst:

  • Wovor habe ich wirklich Angst? (Krankheit, Tod, Alleingelassensein, Sorge um Angehörige …)
  • Was ist die wirkliche Ursache? (schlechte Erfahrung; Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit wird verweigert; habe das Gefühl alles hängt an mir ….)
  • Was kann ich tun damit ich diese Angst verliere? (o.g. Ursachen bearbeiten und auflösen, sich der Ursache/Angelegenheit stellen, klären und entsprechend handeln…)
  • Was fördert die Angst? (eigenes Verhalten verändern z.B. eigener Umgang mit Medien, Umgang mit anderen Menschen usw.)

So, das soll es für heute erst mal wieder gewesen sein. Und ich hoffe, es hilft Dir den Unterschied zwischen Angst und Vorsicht noch mal bewusst zu machen. Im Übrigen schwächt Angst auch das Immunsystem und den Körper. Also noch ein paar Gründe mehr nicht der Angst zu verfallen, sondern Vorsicht walten zu lassen.

Ob und was Du von den o.g. Dingen für Dich umsetzen möchtest ist Deine eigene Entscheidung!

Aber wenn Du etwas verändern willst, dann mache es jetzt. Wann sonst?

Jetzt! – Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.

 

In diesem Sinne alles Liebe und ich wünsche Dir eine angstfreie Zeit

Deine Madeleine
Initiatorin Selbsthilfe Glück

 

PS: Wenn Du jemanden kennst dem der Beitrag auch nützen könnte, dann teile ihn gerne.

Gelassenheit macht glücklich

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